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Drei Tote bei russischem Drohnenangriff auf Kiew

23. März 2025 · Lesedauer 3 min

Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind am Sonntag drei Menschen getötet worden. Unter den Opfern sei ein fünfjähriges Kind, teilte der Militärverwalter Timur Tkatschenko mit. Dazu gebe es zehn Verletzte, darunter ein elf Monate altes Baby. Sowohl Bürgermeister Vitali Klitschko als auch Tkatschenko sprachen auf Telegram von zahlreichen Explosionen. Mehrere Hochhäuser seien getroffen worden, in den oberen Stockwerken der Wohn- und Bürogebäude seien Brände entflammt.

Der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt dauerte in der Nacht mehr als fünf Stunden an. Kurz vor neuen Sondierungen der Kriegsparteien über einen möglichen Weg zum Frieden verstärkt Moskau Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine. Auch Luftangriffe mit Gleitbomben wurden durchgeführt.

Moskau hat zwar nach Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump eine Pause bei Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur der Ukraine zugesagt. Stattdessen greift das russische Militär jetzt aber verstärkt zivile Ziele in den Städten der Ukraine an.

Am späten Samstagabend hatte das russische Militär mehrere Drohnenschwärme gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Gleichzeitig wurden auch Luftangriffe mit gelenkten Gleitbomben durchgeführt. Unter anderem wurde die Region Saporischschja von vier dieser Bomben getroffen, wie Militärverwalter Iwan Fjodorow berichtete.

Dabei sei ein Brand entstanden, in mehreren Dörfern sei der Strom ausgefallen, teilte er ohne nähere Ortsangaben oder Details mit. "Die Druckwelle und Trümmer beschädigten auch mehrere Privathäuser", hieß es.

In der Nacht auf Sonntag griff Russland die Ukraine nach deren Angaben mit insgesamt 147 Drohnen an. Die Luftwaffe teilte auf Telegram mit, 97 Drohnen seien von den Luftabwehrkräften zerstört worden. Weitere 25 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht.

Eine Person bei Drohnenangriff in Russland getötet

Bei einem Drohnenangriff in der südrussischen Region Rostow wurde nach Angaben des Gouverneurs ein Mensch in einem Auto getötet. "Ein Auto geriet durch einen Drohnenangriff in Brand", schrieb der Gouverneur Juri Sljusar in einem Beitrag auf Telegram. "Eine Person im Auto wurde getötet."

Außerdem zerstörten russische Luftabwehreinheiten nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 59 ukrainische Drohnen. 29 der Drohnen seien über Rostow abgeschossen worden, 20 über der Region Astrachan und die übrigen über den Regionen Woronesch, Wolgograd, Kursk und Saratow sowie über der Krim, teilte das Ministerium auf Telegram mit.

Kiew fordert Druck auf Moskau

Nach erneuten russischen Drohnenangriffen auf Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten seines Landes aufgerufen, für eine Beendigung des Krieges "Druck" auf Moskau auszuüben. "Neue Entscheidungen und neuer Druck auf Moskau sind notwendig, um diese Angriffe und diesen Krieg zu beenden", erklärte Selenskyj am Sonntag in Online-Netzwerken. Zugleich forderte er "mehr Luftabwehrsysteme und eine wirkliche Unterstützung" des Westens.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, die Angriffe hätten "Wohngebieten und Zivilisten, die zu Hause schliefen", gegolten. "Der systematische und willkürliche Terror Russlands gegen Zivilisten widerspricht dessen eigenen Äußerungen zu Frieden und untergräbt die Friedensbemühungen der USA und anderer Partner", fügte er hinzu.

Der Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermark, erklärte mit Blick auf den russischen Staatschef Wladimir Putin auf Telegram: "Russland stellt das Feuer nicht ein, Putin will noch mehr Zivilisten töten, dem muss ein Ende gemacht werden."

Zusammenfassung
  • Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew starben drei Menschen, darunter ein fünfjähriges Kind. Zehn weitere Personen wurden verletzt, darunter ein elf Monate altes Baby. Der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt dauerte mehr als fünf Stunden.
  • In der südrussischen Region Rostow wurde eine Person bei einem Drohnenangriff getötet. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert mehr Druck auf Moskau und eine stärkere Unterstützung durch Luftabwehrsysteme des Westens.