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Rund 45 Menschen bei Angriff von Miliz im Sudan getötet

23. März 2025 · Lesedauer 2 min

Im Westen des Sudan sind bei einem der RSF-Miliz zugeschriebenen Angriff nach Angaben sudanesischer Aktivisten mindestens 45 Zivilisten getötet worden. Eine Hilfsorganisation gab am Samstag eine "vorläufige Liste der Opfer des Massakers von Al-Malha" bekannt, für das sie die RSF verantwortlich machte. Mehr als 15 Menschen seien noch nicht identifiziert worden. Auch bei einem RSF-Artillerie-Angriff auf die Stadt Omdurman gab es Tote.

Al-Malha ist eine der nördlichsten Städte in dem Wüstengebiet zwischen dem Sudan und Libyen und liegt nordöstlich der Hauptstadt des Teilstaates Nord-Darfur, Al-Fashir. Die RSF-Miliz hatte am Donnerstag die Einnahme von Al-Malha für sich reklamiert. In einer Erklärung der RSF hieß es, die Miliz habe "den Feind eingekreist (...) und mehr als 380 Tote" in Al-Malha hinterlassen. Nahezu die ganze Region Darfur wird von der RSF kontrolliert. Allerdings gelang es ihr bisher nicht, die von ihr seit Monaten belagerte wichtige Stadt Al-Fashir einzunehmen.

Nach wichtigen Rückeroberungen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum durch die Armee in den vergangenen Tagen wurden bei einem Artillerieangriff der RSF-Miliz auf die angrenzende Stadt Omdurman mehrere Menschen getötet. "Zwei Kinder und eine Frau wurden bei dem Angriff getötet, acht weitere Menschen verletzt", hieß es am Sonntag aus dem Al-Nao Krankenhaus. Augenzeugen berichteten von sieben Luftangriffen auf von der Armee kontrollierte Wohngegenden.

Zuletzt hatte die Armee die Rückeroberung von Teilen Khartums vermeldet, darunter die Einnahme des Präsidentenpalastes am Freitag. Die RSF-Miliz hatte den Präsidentenpalast seit dem Beginn des Bürgerkrieges in dem nordostafrikanischen Land besetzt gehalten. Am Samstag übernahm die Armee zudem die Kontrolle über weitere strategisch wichtige Punkte in der Stadt.

Blutiger Machtkampf

Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Dagalo seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UNO-Angaben bei den Kämpfen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Alleine in Nord-Darfur sind UNO-Angaben zufolge 1,7 Millionen Menschen vertrieben worden, zwei Millionen werden von extremer Nahrungsunsicherheit bedroht. In drei Vertriebenenlagern rund um Al-Fashir herrscht bereits Hunger, infolge der Belagerung durch die RSF wird örtlichen Beobachtern zufolge zudem das Trinkwasser knapp.

Zusammenfassung
  • Im Westen des Sudan wurden bei einem Angriff der RSF-Miliz mindestens 45 Zivilisten getötet, während die Miliz die Einnahme von Al-Malha für sich reklamiert und von über 380 Toten spricht.
  • Bei einem Artillerieangriff der RSF-Miliz auf die Stadt Omdurman wurden mehrere Menschen getötet, darunter zwei Kinder und eine Frau, während die sudanesische Armee kürzlich Teile von Khartum zurückerobert hat.
  • Der seit April 2023 andauernde Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz hat zehntausende Tote gefordert und mehr als 12 Millionen Menschen in die Flucht getrieben, wobei in Nord-Darfur 1,7 Millionen Menschen vertrieben wurden.