Erdogan hielt telefonische Wahlkampf-Rede in Wien
Am 14. Mai wird in der Türkei gewählt, der Wahlkampf geht in die heiße Phase und scheint auch auf Österreich überzuschwappen. Am Wochenende hielt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach seinem Wien-Besuch beim österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg (ÖVP) eine Rede.
Cavusoglu besuchte anschließend am Samstag das Fastenbrechen der als AKP-nahen Union Internationaler Demokraten (UID) in Wien-Liesing. Als er sich an die laut Medienberichten rund 1.000 Besucher:innen wandte, war am Telefonhörer der von Cavusoglu so bezeichnete "Sultan" Erdogan mit zugeschaltet.
"Ich glaube an Sie"
Laut einem Bericht der "Krone" gab es "tosenden Applaus". Der türkische Präsident begrüßte die Anwesenden, verwies auf den Wahltag und wünschte einen "gesegneten Ramadan". Mit den Worten "ich glaube an Sie" beendete er das Telefonat.
Beim Treffen am Freitag hatte Schallenbergs Sprecherin klargestellt, dass der türkische Wahlkampf nicht in andere Länder exportiert werden dürfe.
Von verschiedenen Seiten gibt es Kritik an dem Auftritt. Der frühere türkise Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez sieht in der Rede einen "unglaublichen Affront".
https://twitter.com/efganidoenmez/status/1647201294405230592
Die FPÖ kritisierte den Besuch in einer Aussendung: "Es darf kein türkischer Wahlkampf in Österreich zugelassen werden. Derartige Wahlkampfauftritte von türkischen Politikern haben in unserem Land nichts verloren", stellte am Samstag FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz klar.
Zusammenfassung
- Am Wochenende war der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einer Veranstaltung in Wien-Liesing.
- Die Bühne betrat er mit Telefon, am Hörer zugeschalten war der türkische Präsident Erdogan, der prompt eine Rede an die Anwesenden hielt.