"Bereit zu kämpfen": Gewalt-Aufrufe nach Trump-Urteil
Im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin haben die Geschworenen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Prominente Republikaner und glühende Anhänger von Donald Trump haben empört auf den Schuldspruch gegen den früheren US-Präsidenten im Schweigegeld-Prozess reagiert.
Anhänger hatten zu Krawallen und Vergeltung aufgerufen. In sozialen Netzwerken wurden vielfach Gewalttaten und Proteste gefordert. Das ergab eine von Reuters vorgenommene Sichtung der Stellungnahmen auf den drei Trump-nahen Websites: Trumps eigene Plattform Truth Social, Patriots.Win und Gateway Pundit.
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"Armee" sei bereit "für ihn zu kämpfen und zu sterben"
Viele Trump-Anhänger werteten den Schuldspruch als Beleg dafür, dass das politische System nicht funktioniere. "1.000.000 (bewaffnete) Männer müssen nach Washington gehen und alle aufhängen. Das ist die einzige Lösung", schrieb einer auf Patriots.win.
Ein anderer fügte hinzu: "Trump sollte bereits wissen, dass er eine Armee hat, die bereit ist, für ihn zu kämpfen und zu sterben." In mehreren Posts wurde dazu aufgerufen, Demokraten ins Visier zu nehmen, und in einigen Fällen wurde vorgeschlagen, sie zu erschießen.
Trump selber befeuerte nach dem Schuldspruch die Aggressionen gegen das Gericht. "Das war eine Schande, das war ein manipuliertes Verfahren durch einen Richter, der in einen Konflikt verwickelt und korrupt war", sagte er zu Reportern. Auf Truth Social bezeichnete er den Richter als unfair.
Der Mitautor des Buches "God, Guns, and Sedition: Far-Right Terrorism in America" über die extreme Rechte in Amerika, Jacob Ware, warnte vor der Fähigkeit Trumps, Extremisten zu mobilisieren. "Solange er den Prozess nicht akzeptiert, wird die extremistische Reaktion auf seine juristischen Probleme militant sein", sagte er Reuters.
Video: Trump schuldig gesprochen
"So ein Bullshit"
Auch Republikaner und politische Unterstützer zeigten sich entsetzt. Der republikanische Hardliner aus dem US-Repräsentantenhaus, Jim Jordan, bezeichnete das Urteil am Donnerstag als "Farce".
Trumps Sohn Donald Junior verbreitete gleich mehrere Nachrichten auf der Plattform X. Eine davon lautete: "So ein Bullshit!" Die Demokraten hätten mit ihrem jahrelangen Versuch Erfolg gehabt, Amerika in ein "Dritte-Welt-Drecksloch" zu verwandeln, schrieb Trump Junior. Mit Blick auf den Termin der Präsidentschaftswahl mahnte er: "Der 5. November ist unsere letzte Chance, es zu retten."
Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, argumentierte, das Urteil könne Trump nicht aufhalten. Grenell schrieb auf X: "Ich habe genug gesehen... Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden."
"Ich bin ein politischer Gegner"
Auch Donald Trump selbst sieht keine Schuld bei sich. Das Wahlkampfteam Trumps hat direkt nach dem Schuldspruch im New Yorker Schweigegeld-Prozess bei Anhängern um Spenden gebeten. "Ich bin ein politischer Gefangener", hieß es in einer E-Mail des Trump-Teams und auf der Spenden-Webseite des Republikaners.
Zusammenfassung
- Ex-US-Präsident Donald Trump wurde im Schweigegeld-Prozess schuldig gesprochen. Glühende Anhänger des Republikaners zeigen sich erzürnt.
- Sie rufen zu Krawallen und Gewalttaten auf.
- Sie rufen zu Krawallen und Gewalttaten auf.
- Trump solle wissen, dass er eine Armee habe, die bereit sei, "für ihn zu kämpfen und zu sterben", schrieb ein Anhänger auf einer Trump-nahen Plattform.