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Putin will Kamala Harris im US-Wahlkampf "unterstützen"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, er wolle die Demokratin Kamala Harris im US-Wahlkampf "unterstützen". Putins Aussage kommt überraschend und ist wenig glaubwürdig, gilt er doch als Sympathisant Trumps.

Nachdem Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Donnerstag zunächst erklärt hatte, er sei zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit, ließ er gleich mit der nächsten Äußerung aufhorchen. 

Er habe eigentlich gehofft, dass Joe Biden wiedergewählt werde, so der russische Präsident. Nun halte er zur jetzigen Vizepräsidentin Kamala Harris. Seinen Aussagen zufolge wolle er "unterstützen".

Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen - "also werden wir sie auch unterstützen", sagte Putin. Zum republikanischen Kandidaten Donald Trump sagte Putin, dieser habe als Präsident zahlreiche "Beschränkungen und Sanktionen" gegen Russland verhängt.

Harris werde im Falle ihrer Wahl im November "vielleicht davon Abstand nehmen, solche Dinge zu tun", sagte Putin mit Blick auf die US-Sanktionen gegen sein Land.

Überraschend und wenig glaubwürdig

Putins Aussage kommt überraschend und ist wenig glaubwürdig, gilt er doch als Sympathisant Trumps. Zudem muss sich der Kreml-Chef seit Jahren gegen den Vorwurf wehren, er habe die US-Präsidentenwahl 2016 zugunsten des Republikaners beeinflusst.

Über dessen Rivalin Harris sagte Putin nun: "Sie lacht so ansteckend." Dies sei ein Zeichen dafür, dass "mit ihr alles in Ordnung ist". Er thematisierte damit ausgerechnet eine Charaktereigenschaft der Demokratin, die von ihren Anhängern in den Vordergrund gespielt wird. Trump selbst versuchte Harris jüngst in die Nähe Russlands zu rücken, indem er sie bevorzugt als "Comrade Kamala" (Genossin Kamala) anspricht.

Einflussversuche auf frühere Wahlen

Nach Ansicht der US-Geheimdienste setzte sich Russland bei der Wahl 2020 für den Republikaner Trump ein und bemühte sich, dem Demokraten Biden zu schaden. Moskau habe den Ausgang der Wahl beeinflussen und Unfrieden im Land säen wollen, hieß es in einem veröffentlichten Geheimdienst-Bericht.

Auch seinen überraschenden Wahlsieg über die Demokratin Hillary Clinton bei der Wahl 2016 hatte der Republikaner russischen Einflussversuchen mit zu verdanken. Die Enthüllungsplattform WIkiLeaks hatte kurz vor dem Urnengang Tausende gestohlene E-Mails aus Clintons Wahlkampfteam veröffentlicht, was negative Berichterstattung über die Demokratin zur Folge hatte. Einem Bericht des US-Senats zufolge wurden diese Aktivitäten von Kreml-Chef Putin selbst geleitet.

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  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, er wolle die Demokratin Kamala Harris im US-Wahlkampf "unterstützen".