Proeuropäische Großkundgebung in Moldau
Zur Versammlung in Chisinau hatte das proeuropäische Staatsoberhaupt als Reaktion auf die Dauerproteste der prorussischen Opposition, allen voran der Shor-Partei des in Israel abgetauchten gleichnamigen Oligarchen, aufgerufen: Es gelte, sich "für unseren europäischen Weg" einzusetzen, damit die Welt nicht bloß "die Stimmen der Diebe" bzw. der "mit schmutzigem Geld" finanzierten Antiregierungsproteste der prorussischen Kräfte höre, hatte Sandu gefordert.
Bei der Großkundgebung am Sonntag hob die Staatspräsidentin nun hervor, dass "Europa weit mehr als bloß ein politischer Slogan ist" und "Frieden, Sicherheit und Fortschritt" bedeute, was sich letztlich jedermann im Land, "egal, ob rumänischer, russischer, ukrainischer oder gagausischer Abstammung" wünsche. Erklärtes Ziel ihres Landes sei es, "bis 2030 Vollmitglied der Europäischen Union zu sein", sagte Sandu.
EU-Parlamentspräsidentin Metsola versicherte ihrerseits den moldauischen Bürgern, dass "unsere Zukunft eine gemeinsame ist" - Moldau habe "Europa gewählt" und sei vollauf berechtigt, sein eigenes Schicksal zu bestimmen.
Am Vorabend der Kundgebungen hatte Staatspräsidentin Sandu im Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender Moldova 1 ausdrücklich gewarnt, dass der Kreml ihres Wissens seine Pläne über einen Umsturz in Moldau noch längst nicht begraben habe - Moskau sei nach wie vor bestrebt, in Chisinau über eine Marionettenregierung zu verfügen, um "Moldau gegen die Ukraine einsetzen" zu können, so die moldauische Spitzenpolitikerin. Das zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Land zählt rund 2,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.
Gleichzeitig mit der Versammlung vom Sonntag rief die prorussische Shor-Partei ihre Anhänger zu weiteren Antiregierungsprotesten auf und forderte ein Referendum über die proeuropäische Ausrichtung des Landes.
Zusammenfassung
- Zehntausende Menschen haben am Sonntag bei einer Großkundgebung in der moldauischen Hauptstadt Chisinau eine europäische Zukunft für ihr Land eingefordert.
- Zeitgleich waren in insgesamt 33 europäischen Städten weitere proeuropäische Kundgebungen der moldauischen Diaspora geplant.
- An der Großkundgebung nahmen auch Moldaus Staatspräsidentin Maia Sandu sowie die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, teil.