Kein Paxlovid: Ärzte werfen Rauch "Patienten-Täuschung" vor
Zehntausende Österreicher und Österreicherinnen haben aktuell Corona, das Medikament Paxlovid ist aber kaum zu bekommen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) reagierte am Samstag auf anhaltende Kritik und versprach, dass ab "spätestens" Montag die Pillen wieder flächendeckend erhältlich sein werden.
Der Ärztekammer Wien treibt das den Blutdruck in die Höhe. "Aufgrund fehlender Planungen und eklatantem Managementversagen des Gesundheitsministeriums ist Paxlovid seit vergangener Woche völlig vergriffen", teilte sie am Montag mit.
Eine Packung Paxlovid pro Apotheke
Rauch habe "hastig angeordnet, dass ab sofort jede Apotheke nur noch eine Packung Paxlovid vorrätig haben darf", wirft Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien, dem Gesundheitsminister vor. Er wolle damit nur "die Schuld von sich" weisen.
Die Folge: In Wien seien aktuell nur 300 Packungen Paxlovid vorrätig.
Die Ärztekammer fordert außerdem wieder eine Ausweitung der kostenlosen Corona-Tests.
Datenchaos im Gesundheitsministerium
Die Ärztekammer wirft Rauch auch vor, bei der Influenza-Impfung die Verantwortung abzuschieben. Es gebe "große Versorgungslücken", aber Schuld daran sei Datenchaos, "für das der Minister allein die volle Verantwortung trägt". Rauch tappe im Dunkeln, habe keine Ahnung, "wer welche Impfdosen bestellt hat" und keinen Überblick.
Zusammenfassung
- Ab Montag werde das Corona-Medikament Paxlovid wieder flächendeckend in Apotheken vorrätig sein, versprach der Gesundheitsminister.
- Die Wiener Ärztekammer läuft deshalb nun gegen ihn Sturm.
- Durch Rauchs Einschreiten seien jetzt gerade einmal 300 Packungen in ganz Wien erhältlich - während der größten Corona-Welle, die Österreich je gesehen hat.