Party-Kanzler Nehammer sorgt für Häme und Kritik auf Twitter

Das Bad in der Menge gehört für Politiker:innen zum täglichen Job. Doch Party-Aufnahmen hinterm DJ-Pult von Kanzler Karl Nehammer vom Mai sorgen auf Social Media angesichts der Teuerung für Verärgerung.

Das Video ist ein Zusammenschnitt von DJ Stockanotti alias Daniel Stock, der am 5. und 6. Mai beim Gauderfest in Tirol auflegte. Dabei erhielt er offenbar tatkräftige Party-Unterstützung von Kanzler Karl Nehammer und Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP).

Zu sehen sind Nehammer und Plakolm, die zu Techno-Musik von der Bühne aus die Menge "anheizen", mit Partygesten und rhythmischem Springen.

Der DJ schrieb als Videobeschreibung dazu: "So sind die modernen Politiker unserer Zeit, die sich mit unseren Bürgerinnen & Bürger menschlich in die (sic!) LIFE MOMENTS verbinden. We are ONE."

Schon vorab aufs Korn genommen

Die Aufnahmen dürften vom 5. Mai stammen, denn das ist der Tag, an dem der Komiker "Luis aus Südtirol" seine "Gambrinus-Rede" hielt, in der er auch den anwesenden Karl Nehammer aufs Korn nahm.

Er wisse schon, warum Nehammer heute da sei, sagte "Luis aus Südtirol" und bezog sich auf jene Parteitagsrede Nehammers, in der dieser sagte: "Wenn wir so weitermachen, gibt es nur mehr zwei Optionen: Alkohol oder Psychopharmaka". "Und heute machst du den ersten Schritt - geil", so der Komiker.

Twitter reagiert säuerlich bis ätzend

Die Verbindung mit dem "Alkohol oder Psychopharmaka"-Sager war wohl auch bei Twitter-Nutzern die naheliegendste Assoziation:

Dass der Kanzler, der sich selbst gern in Denkerpose mit dem Slogan "Der Kanzler arbeitet für Österreich" plakatieren lässt, in Zeiten beispielloser Teuerung Party macht, sorgt bei vielen für Verärgerung.

Die meisten kommentierten aber vor allem den "Cringe", also den Fremdschäm-Effekt des Kanzlers.

DJ löschte Video inzwischen

Der Zusammenschnitt wurde auf den Social-Media-Accounts von Stockanotti gepostet. Nachdem das Video aber auf Twitter verbreitet wurde, verschwand es von dessen Social-Media-Konten. Ein Blick auf die Twitter-Reaktionen verrät wohl, warum.