Parteien warten nach Wien-Wahl mit Gremiensitzungen noch zu
Landbauer sprach sich für eine ehrliche Analyse aus. 100.000 frühere Wähler im Nichtwählerlager bezeichnete er als "dramatisch", fügte jedoch hinzu, dass diese Bürger zumindest "nicht verloren" seien. Es gelte nun, Vertrauen zurückzugewinnen. Denn, so der niederösterreichische Landesobmann: Die FPÖ habe "kein inhaltliches Loch, sondern ein Vertrauensloch", das es zu stopfen gelte.
FPÖ-Chef Norbert Hofer hatte am Wahlabend keine Notwendigkeit für personelle Folgen gesehen. Jetzt sei es vielmehr wichtig, dass die Partei nun zusammenhalte. Auch Spitzenkandidat Dominik Nepp dachte am Wahlabend nicht an Rücktritt, er wolle das Ergebnis zunächst einmal analysieren.
Festgelegt hat sich Wahlsiegerin SPÖ. Die Wiener Roten werden am Freitag über das Wahlergebnis beraten, wie ein Sprecher der APA am Montag sagte. Angesichts der Zugewinne wird es wohl nicht viel Gesprächsbedarf geben. Spannend wird die Frage, ob Parteichef und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bereits seinen Fahrplan für die Treffen mit den anderen Parteien verkünden wird.
Die ÖVP, die nun zweistärkste Kraft im Wiener Gemeinderat ist, wird ebenfalls erst Ende der Woche zusammentreffen. Ein möglicher Termin für eine Vorstandssitzung ist dem Vernehmen nach etwa der Donnerstagabend. Auch die Grünen werden nicht vor Mittwoch beraten, wie es dort hieß. Die Öko-Partei hat, so viel ist schon gewiss, ebenfalls zugelegt.
Zumindest die NEOS, die ebenfalls ein Plus verbuchen durften, werden sich bereits am Dienstag treffen, kündigte ein Parteisprecher der APA an. Parteichef Christoph Wiederkehr hat für diesen Tag bereits eine Stellungnahme nach der Sitzung des Parteivorstands am Vormittag angekündigt. Das Endergebnis wird jedoch zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht vorliegen.
Noch keinen Termin gibt es bei den Verlierern des gestrigen Wahlabends - bei der FPÖ. Heute wird dort jedenfalls der traditionelle "blaue Montag" begangen, wie auf APA-Anfrage betont wurde. Das Team HC Strache wird am Dienstagabend oder spätestens am Mittwoch zusammentreffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen, wie Generalsekretär Christian Höbart der APA berichtete. Laut den Hochrechnungen hat die neue Partei des einstigen FPÖ-Chefs den Einzug in den Gemeinderat nicht geschafft.
Zusammenfassung
- Das genaue Ergebnis wird aber vermutlich erst am Dienstag nach Auszählung der Briefwahlstimmen vorliegen.
- Es gelte nun, Vertrauen zurückzugewinnen.
- FPÖ-Chef Norbert Hofer hatte am Wahlabend keine Notwendigkeit für personelle Folgen gesehen.
- Noch keinen Termin gibt es bei den Verlierern des gestrigen Wahlabends - bei der FPÖ.
- Laut den Hochrechnungen hat die neue Partei des einstigen FPÖ-Chefs den Einzug in den Gemeinderat nicht geschafft.