Parlamentswahl auf Sri Lanka
Die von Dissanayake angeführte Allianz der Nationalen Volksmacht (NPP) strebt eine Mehrheit in der 225 Sitze zählenden Volksvertretung an. Der 55-jährige Marxist hofft, damit die eigene Position stärken zu können, um seine politischen Ziele besser umsetzen zu können. Die NPP hatte bisher nur wenige Abgeordneten gehabt, die meisten ihrer Kandidaten bewarben sich jetzt zum ersten Mal für ein Parlamentsmandat.
Mehr als 17 Millionen Bürger waren in dem südasiatischen Inselstaat aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Nach vorläufigen Angaben der staatlichen Wahlkommission lag die Beteiligung bei etwa 65 Prozent. Die Abgeordneten werden normalerweise für fünf Jahre gewählt. Dissanayake hatte allerdings das Parlament nach seiner Wahl kraft seines Amts im September vorzeitig aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt.
Die NPP war als Favorit in die Wahl gegangen, doch galt als unklar, ob sie eine Mehrheit von mindestens 113 Mandaten erringen kann. Nach Berichten der sri-lankischen Zeitung "Daily FT" wurde der Urnengang als wichtiger Test gesehen, ob die Koalition von Dissanayake die für sie nötige Unterstützung der Bevölkerung hat. Die NPP hatte unter anderem versprochen, das Land wieder zur wirtschaftlichen Stabilität führen zu wollen. Das Land kämpft nach wie vor mit den Folgen einer schweren Wirtschaftskrise, die vor zwei Jahren massive Proteste ausgelöst hatte.
Zusammenfassung
- Mehr als 17 Millionen Bürger Sri Lankas waren zur Wahl aufgerufen, wobei die Beteiligung bei etwa 65 Prozent lag. Die NPP unter Präsident Anura Kumara Dissanayake strebt eine Mehrheit in der 225 Sitze zählenden Volksvertretung an.
- Die Parlamentswahl gilt als entscheidender Test für die Unterstützung der NPP, die versprochen hat, das Land zur wirtschaftlichen Stabilität zurückzuführen. Sri Lanka kämpft noch mit den Folgen einer schweren Wirtschaftskrise.
- Nach der vorzeitigen Auflösung des Parlaments durch Dissanayake fanden die vorgezogenen Neuwahlen statt. Erste belastbare Ergebnisse wurden für Freitag nach der Schließung der Wahllokale erwartet.