Paris-Terror: Lebenslang für Hauptangeklagten gefordert
Salah Abdeslam sei eine Schlüsselfigur bei den Anschlägen gewesen, sagte Staatsanwältin Camille Hennetier am Freitag im Pariser Justizpalast. Wegen der immensen Schwere der Taten, die ihm zur Last gelegt werden, solle die Strafe ohne Möglichkeit einer Haftverkürzung verhängt werden.
Abdeslam gilt als einziger Überlebender des damaligen Terrorkommandos. Hennetier sagte, er selbst habe sich als Soldat der Terrororganisation Islamischer Staat dargestellt und sei seiner Ideologie bis zum Ende treu geblieben.
Neben Abdeslam müssen sich 19 weitere Beschuldigte in dem seit Herbst laufendem Mammutverfahren verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte für sie zwischen fünf Jahren Haft und lebenslang. Zudem sollten ihr zufolge zahlreiche der Beschuldigten ein temporäres oder permanentes Aufenthaltsverbot in Frankreich erhalten.
Anschläge 2015
Der Prozess rollt die Anschlagsserie vom 13. November 2015 auf. Bei den Anschlägen hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal "Bataclan" an und beschossen Bars und Restaurants im Osten der französischen Hauptstadt. Außerdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter an dem Abend während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. Der IS reklamierte die Anschläge für sich.
Zusammenfassung
- Im Prozess um die Terroranschläge in Paris vom November 2015 hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Hauptangeklagten gefordert.
- Salah Abdeslam sei eine Schlüsselfigur bei den Anschlägen gewesen, sagte Staatsanwältin Camille Hennetier am Freitag im Pariser Justizpalast.
- Neben Abdeslam müssen sich 19 weitere Beschuldigte in dem seit Herbst laufendem Mammutverfahren verantworten.
- Der IS reklamierte die Anschläge für sich.