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Papst reist zu Weltreligionskongress - Treffen mit Kirill?

Papst Franziskus reist Mitte September nach Kasachstan, um dort an einem Welttreffen von Religionsführern teilzunehmen. Dies teilte der Sprecher der Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Montag mit. Franziskus könnte bei dem Kongress in Nur-Sultan auch den russischen-orthodoxen Patriarchen Kirill treffen, der als Unterstützer des Angriffskrieges auf die Ukraine scharf kritisiert wird. Mit dem Treffen könnte Franziskus die Ukraine vor den Kopf stoßen.

Der Vatikan erwähnte in seiner Ankündigung der Papst-Reise vom 13. bis 15. September keine Begegnung der beiden. Allerdings hatte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zuletzt in mehreren Interviews gesagt, er hoffe auf ein Treffen mit Kirill. Es ist der siebente Kongress der Anführer der Welt- und traditionellen Religionen.

Der Heilige Stuhl und die kasachische Regierung hatten die Reisepläne des Papstes schon im Frühjahr bestätigt. Zuvor hatten Papst Franziskus und der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew in einem Videotelefonat miteinander gesprochen. Schon Tokajews Amtsvorgänger Nursultan Nasarbajew, auf den die Begründung der Weltreligionen-Konferenzen in Kasachstan zurückgeht, hatte den Papst mehrfach zu einer Teilnahme eingeladen.

Kirill hatte bereits im vergangenen Jahr eine Einladung zu dem Religionstreffen angenommen. Anfang Mai hatte die Zeitung "Astana Times" berichtet, der Patriarch habe mittlerweile fest zugesagt, meldete Kathpress. Ob es tatsächlich zu dem Aufeinandertreffen von Papst und Moskauer Patriarch kommt, ist allerdings noch offen. Vertreter der katholischen Kirche in der Ukraine hatten bereits gewarnt, sollte Franziskus den Moskauer Patriarchen treffen, bevor er die Ukraine besucht, stieße das dort auf großes Unverständnis.

Franziskus reiste Ende Juli nach Kanada. Auf dem Rückflug erklärte er, dass er sich wegen seiner Gesundheit bei den Reisen etwas zurücknehmen müsse. Neben Kasachstan hat der 85-Jährige noch die vom russischen Angriffskrieg betroffene Ukraine auf seiner Reise-Wunschliste. Außerdem steht noch die Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan auf dem Programm, die eigentlich Anfang Juli gewesen wäre, wegen Franziskus' schmerzhaftem Knieleiden aber Anfang Juni abgesagt wurde.

Kasachstan war 1998 das erste zentralasiatische Land, das mit dem Heiligen Stuhl ein offizielles, konkordatsähnliches Abkommen über die gegenseitigen Beziehungen schloss. Von den rund 18,8 Millionen Einwohnern Kasachstans sind gut ein Viertel Christen, die fast alle der russisch-orthodoxen Kirche angehören. Nach Informationen des Vatikan leben rund 123.000 Katholiken im Land. Viele von ihnen gehören der deutschen Minderheit an. 2001 reiste mit Johannes Paul II. zuletzt ein Papst in das an China und Russland grenzende Land.

ribbon Zusammenfassung
  • Papst Franziskus reist Mitte September nach Kasachstan, um dort an einem Welttreffen von Religionsführern teilzunehmen.
  • Dies teilte der Sprecher der Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Montag mit.
  • Franziskus könnte bei dem Kongress in Nur-Sultan auch den russischen-orthodoxen Patriarchen Kirill treffen, der als Unterstützer des Angriffskrieges auf die Ukraine scharf kritisiert wird.
  • Nach Informationen des Vatikan leben rund 123.000 Katholiken im Land.