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Papst zum Weltsynode-Auftakt: Reformen stehen nicht auf Tagesordnung

Am Mittwoch begann die Weltsynode in Rom, eine Kirchenkonferenz, bei der auf Reformen gehofft wurde. Der Papst stellt aber klar: "Wir sind nicht hier um einen Reformplan voranzutreiben". Erstmals sind auch Frauen stimmberechtigt.

Zu Beginn der Weltsynode in Rom hat Papst Franziskus Hoffnungen auf konkrete Reformen in der katholischen Kirche gedämpft. "Wir sind nicht hier, um eine parlamentarische Sitzung oder einen Reformplan voranzubringen", stellte der 86-Jährige am Mittwoch zu Beginn der Kirchenkonferenz klar. Viele Gläubige hatten sich konkrete Reformen erhofft, etwa was den Zugang von Frauen zu Weiheämtern oder den Umgang mit Homosexuellen betrifft.

Der Pontifex und sein luxemburgischer Synoden-Koordinator Jean-Claude Hollerich hatten jedoch schon im Vorfeld immer wieder betont, es gehe bei der Weltsynode zunächst noch nicht um konkrete Veränderungen, sondern darum, wie Katholiken künftig innerhalb der Kirche miteinander umgehen und Entscheidungen treffen wollten. Man wolle also eher über das "Wie" als über das "Was" reden. Das komme erst später in weiteren Schritten an die Reihe.

Erstmals Frauen stimmberechtigt

Die Weltsynode gilt als eines der wichtigsten Reformprojekte von Papst Franziskus in seiner bisher gut zehnjährigen Amtszeit. Der Pontifex stellt die Synode als großes Mitbestimmungsprojekt dar. An der Konferenz vom 4. bis zum 29. Oktober nehmen etwa 365 stimmberechtigte Mitglieder teil. Die große Mehrheit sind Bischöfe, es sind aber auch andere Geistliche und Laien - Nicht-Kleriker - dabei. Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche wurden auch 54 Frauen als stimmberechtigte Mitglieder zugelassen.

Kritik an Franziskus' Weltsynode wurde bereits von beiden Seiten des katholischen Spektrums laut. Reformer erwarten etwa, dass auch die Weltsynode keine greifbaren Veränderungen bringen werde. Das vorher in den Ortskirchen erarbeitete Arbeitspapier sei dafür viel zu vage, bemängeln sie. Konservativen hingegen geht der gesamte Prozess schon viel zu weit.

Eine Kirche, die sich im Inneren "nicht spaltet"

Angesichts solcher Auseinandersetzungen mahnte der Pontifex beim Eröffnungsgottesdienst am Mittwoch alle Teilnehmer, dass ideologische Kämpfe bei der Versammlung keine Rolle spielen dürften. Auch sollten politische Überlegungen nicht ins Gewicht fallen. "Dass die Synode diese oder jene Erlaubnis erteilt, diese oder jene Tür öffnet - das braucht es nicht." Er wünsche sich von den Teilnehmern, dass sie das Bild einer Kirche abgäben, die sich im "Innern nicht spaltet und nach außen hin niemals herb ist". Bei der Synode gehe es auch nicht um Strategien - und vor allem dürfe man die Versammlung nicht als Parlament missverstehen, stellte Franziskus klar.

Am Nachmittag kamen die Synodalen zu ihrer ersten Sitzung in der vatikanischen Audienzhalle zusammen. Unter ihnen befanden sich Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Unter den nicht stimmberechtigten theologischen Beratern der Versammlung war auch die Linzer Pastoraltheologin Klara Csiszar mit dabei.

ribbon Zusammenfassung
  • Zu Beginn der Weltsynode in Rom hat Papst Franziskus Hoffnungen auf konkrete Reformen in der katholischen Kirche gedämpft.
  • Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche wurden auch 54 Frauen als stimmberechtigte Mitglieder zugelassen.
  • Auch sollten politische Überlegungen nicht ins Gewicht fallen.
  • Der Papst wolle, dass man sich als Kirche präsentiert, die sich im "Innern nicht spaltet und nach außen hin niemals herb ist".
  • Bei der Synode gehe es auch nicht um Strategien - und vor allem dürfe man die Versammlung nicht als Parlament missverstehen, stellte Franziskus klar.