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Frankreich: Ausschreitungen nach Sieg von Rechts

Noch am Abend demonstrierten in Frankreich Tausende Menschen gegen den Sieg der Rechten. In mehreren Städten gingen die Menschen auf die Straße, Schaufenster gingen zu Bruch, Flaschen flogen, Pyrotechnik wurde gezündet. Die Polizei antwortete mit Tränengas.

Frankreichs Rechtspopulisten fuhren am Sonntag bei der Wahl in Frankreich einen deutlichen Wahlsieg ein, Präsident Macron hat sich mit seiner vorgezogenen Wahl verrechnet und wurde nur Dritter. 

  • Die Partei Rassemblement National (RN) kam in der ersten Runde der Parlamentswahl auf 33 Prozent.
  • Auf Platz zwei landete demnach das Linksbündnis mit 28 Prozent.
  • Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron, kam bei der Abstimmung am Sonntag auf 20 Prozent.

Nach mehreren Prognosen könnte der RN nach der zweiten Runde am 7. Juli auf eine relative oder absolute Mehrheit kommen. Die Wahlbeteiligung war mit bis zu knapp 70 Prozent außergewöhnlich hoch.

Linke Parteien rücken zusammen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief angesichts des Wahlsiegs der Rechtspopulisten umgehend zu einem "breiten, demokratischen und republikanischen Bündnis" auf. Frankreichs Premierminister Gabriel Attal kündigte den Rückzug von rund 60 Kandidaten des Regierungslagers in der zweiten Wahlrunde an. Damit soll den Sieg der rechtspopulistischen Kandidaten verhindern werden. "Keine Stimme darf an den Rassemblement National gehen", betonte Attal.

Macrons Regierungslager liegt mit etwa 21 Prozent abgeschlagen auf Platz drei. Die Neue Volksfront kommt nach den Hochrechnungen auf etwa 28 Prozent.

Die erste Runde der französischen Parlamentswahlen:

Die Ex-Parteichefin des RN, Marine Le Pen, rief ihre Anhänger dazu auf, ihrer Partei in der nächsten Runde eine "absolute Mehrheit" zu verschaffen. Macrons Lager sei "praktisch ausgelöscht", erklärte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde.

RN-Parteichef Jordan Bardella sieht sich bereits als künftiger "Premierminister aller Franzosen", falls seine Partei die absolute Mehrheit bekommen sollte.

Nach Bekanntwerden der Ergebnisse gingen Tausende auf die Straßen. In Paris versammelten sich die Demonstranten nach einem Aufruf des neuen Linksbündnisses auf dem Place de la République. Auch führende Linkspolitiker schlossen sich dem Protest dort an. Auch in Nantes, Dijon, Lille und Marseille kam es zu Kundgebungen und Protestmärschen.

Zusammenstöße mit der Polizei

In Frankreichs drittgrößter Stadt Lyon kam es nach Medienberichten zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Barrikaden wurden errichtet und Beamte mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Auch einige Schaufenster gingen zu Bruch.

Die Prognose zur Sitzverteilung in der französischen Nationalversammlung:

ribbon Zusammenfassung
  • Noch am Abend demonstrierten in Frankreich Tausende Menschen gegen den Sieg der Rechten.
  • In mehreren Städten gingen die Menschen auf die Straße, Schaufenster gingen zu Bruch, Flaschen flogen, Pyrotechnik wurde gezündet. Die Polizei antwortete mit Tränengas.
  • Die Partei Rassemblement National (RN) kam in der ersten Runde der Parlamentswahl auf 33 Prozent.
  • Nach mehreren Prognosen könnte der RN nach der zweiten Runde am 7. Juli auf eine relative oder absolute Me
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief angesichts des Wahlsiegs der Rechtspopulisten umgehend zu einem "breiten, demokratischen und republikanischen Bündnis" auf, um einen Sieg der Rechten bei der Stichwahl zu verhindern.