ÖVP-Kehrtwende: Doch keine Abtreibungen im LKH Bregenz
Anders als in den meisten anderen Bundesländern bieten Vorarlbergs Spitäler keine Möglichkeit zu Abtreibungen an. Einzige Anlaufstelle im Bundesland ist die Praxis eines Privatarztes, der aber in Pension gehen möchte.
Die Nachfolgelösung sollte eine Praxis gleich neben dem LKH Bregenz werden. Doch der Umbau des früheren Personalwohnheims würde sehr lange dauern und teuer werden. Deshalb präsentierte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) eine schnellere Variante: Eine Praxis direkt im Bregenzer Krankenhaus.
Doch nun die Kehrtwende: Es soll doch wieder die eigene Praxis sein, die Landesregierung suche deshalb nun nach einer Übergangslösung.
Druck von der Kirche
Abtreibungen wurden im Ländle in den vergangene Monaten hitzig diskutiert. Fragwürdige Interessensvertretungen riefen zu Protesten auf. Zum Wochenbeginn demonstrierten rund 80 Personen vor dem LKH Bregenz gegen mögliche Schwangerschaftsabbrüche.
Auch die katholische Kirche lehnte die Lösung im Spital ab. "Ein Spital ist nur ein Ort für das Leben", sagte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs. Obwohl Staat und Kirche in Österreich getrennt sind, spiele das Wort der katholischen Kirche in der ÖVP eine wichtige Rolle, sagte Politikwissenschaftler Peter Filzmaier gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Mit dem Blick auf ältere Wähler:innen könne es sich die ÖVP vor Wahlen nicht leisten, etwas zu machen, gegen das die Kirche sei. Die Vorarlberger Landtagswahlen finden in gut einem Jahr statt.
Zusammenfassung
- Eigentlich sollten im Bregenzer Krankenhaus ab Herbst Abtreibungen möglich sein.
- Doch die Vorarlberger Landesregierung knickt ein: nach Druck aus der Kirche und fragwürdigen Interessensvertretungen.
- Abtreibungen wurden im Ländle in den vergangene Monaten hitzig diskutiert. Fragwürdige Interessensvertretungen riefen zu Protesten auf.
- Auch die katholische Kirche lehnte die Lösung im Spital ab. "Ein Spital ist nur ein Ort für das Leben", sagte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs.