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Österreicher Shoham auf Liste der freizulassenden Geiseln

Der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham soll im Rahmen des Deals zwischen Israel und der Hamas unter den ersten 33 Geiseln freigelassen werden.

Sein Name befinde sich auf der am Mittwoch in Katar präsentierten offiziellen Liste, hieß es gegenüber der APA aus informierten Kreisen am Donnerstag. Österreich habe sich stark dafür eingesetzt, dass der 39-jährige Familienvater aufgrund seiner Gesundheitsprobleme frühzeitig freigelassen werden kann.

"Zwischen Hoffnung, Angst und Qual"

Die Familie von Tal Shoham möchte jedoch auf eine offizielle Bestätigung der Hamas warten. "Bis wir eine solche Bestätigung nicht haben, hängen wir in der Luft", sagte die Familie in einer Stellungnahme gegenüber PULS 24.

"Seit über 460 Tagen wird Tal gefangen gehalten. Unser Leben befindet sich seit daher weiterhin in einer emotionalen Hochschaubahn zwischen Hoffnung, Angst und Qual - ein Zustand, der sich erst lösen wird, wenn wir Tal endlich wieder in die Arme schließen können."

Shoham war am 7. Oktober 2023 im Zuge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel aus dem Kibbutz Beeri gemeinsam mit mehreren Familienmitgliedern verschleppt worden. Seine Ehefrau und die beiden kleinen Kinder - sie sind deutsche Staatsbürger - sowie weitere Verwandte kamen bereits am 25. November 2023 im Zuge eines Austausches frei. Es ist unklar, ob der 39-Jährige, dessen Großmutter aus Wien stammte, noch am Leben ist.

Verwirrung um Gaza-Deal

Am gestrigen Mittwoch war eine Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der festgehaltenen israelischen Geiseln bekannt gegeben worden. Die Absegnung durch das israelische Kabinett verzögerte sich am Donnerstag allerdings.

Premier Benjamin Netanyahu warf der palästinensischen Terrororganisation vor, sich aus Teilen der Vereinbarung zurückgezogen zu haben. Die Hamas dementierte dies. Laut Medienberichten geht es in Wahrheit um Spannungen innerhalb von Netanyahus Regierungskoalition.

Finanzminister Bezalel Smotrich von der rechtsextremen Partei Religiöser Zionismus habe von Netanyahu ein Versprechen eingefordert, den Kampf gegen die Hamas nach der ersten Phase des Geiselabkommens wieder aufzunehmen, berichtete das Portal "Ynet". 

Zwei von Netanyahus Ministern sprachen sich ohnehin umgehend öffentlich gegen die Einigung aus. Der rechtsextreme Finanzminister Smotrich sprach von einem "schlechten und gefährlichen Abkommen für die Sicherheit des Staates Israel", auch der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir von der Partei Otzma Yehudit (Jüdische Stärke) stellte sich gegen das "katastrophale Abkommen". Beide hatten gedroht, die Regierungskoalition zu verlassen.

Befreite Hamas-Geisel (8) kämpft um verschleppten Vater

ribbon Zusammenfassung
  • Der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham soll im Rahmen des Deals zwischen Israel und der Hamas unter den ersten 33 Geiseln freigelassen werden.
  • Sein Name befinde sich auf der am Mittwoch in Katar präsentierten offiziellen Liste, hieß es gegenüber der APA aus informierten Kreisen am Donnerstag.
  • Österreich habe sich stark dafür eingesetzt, dass der 39-jährige Familienvater aufgrund seiner Gesundheitsprobleme frühzeitig freigelassen werden kann.
  • Am gestrigen Mittwoch war eine Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der festgehaltenen israelischen Geiseln bekannt gegeben worden.
  • Die Absegnung durch das israelische Kabinett verzögerte sich am Donnerstag allerdings.