Österreich sitzt auf Millionen von Corona-Impfungen

Insgesamt wurden in Österreich knapp 20,1 Millionen Impfungen gegen Covid-19 verabreicht. 24 Millionen sollen bis Jahresende in Österreichs Medikamentenlagern lagernd sein. 

Laut dem Ö1-"Morgenjournal" seien bereits 5,5 Millionen Impfstoffdosen in Österreich vernichtet worden, weil sie abgelaufen sind. Weitere 8,6 Millionen Impfdosen sind zwar abgelaufen, aber noch eingelagert. Neun Millionen weitere Dosen seien an bedürftige Länder gegangen. 

Verhandlungen mit Biontech-Pfizer

Der Überschuss an Impfdosen ist ein EU-weites Problem. Die EU-Kommission hat für die Mitgliedsländer gemeinsam bestellt. Deshalb gibt es seit einigen Wochen Verhandlungen mit dem Impfstoffhersteller Biontech-Pfizer, der am meisten Impfungen in der EU geliefert hat.

Konkret gehe es dabei um "eine Reduktion der aktuell vereinbarten Liefermengen und eine Verteilung über mehrere Jahre", hieß es laut Ö1-Bericht aus dem Gesundheitsministerium. Bis 2026 sollen so statt der vereinbarten 500 Millionen nur noch 280 Millionen Impfdosen an die EU geliefert werden.

Pfizer will Strafgebühr für nicht gelieferte Impfungen

Eine Strafgebühr von 10 Euro soll für jede nicht angenommene Dosis fällig werden. Das wären in Summe 2,2 Milliarden Euro. Das ist rund die Hälfte der Kosten für eine Impfdosis.

Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski bat vergangene Woche den Pharmakonzern Pfizer, die in den bestehenden Verträgen vereinbarten Mengen nicht annehmen zu müssen. Die Lieferung von Hunderten Millionen Impfdosen sei in der aktuellen Lage "vollkommen sinnlos". Der wirtschaftliche Profit müsse "seine Grenzen" haben. 

Ein Verhandlungsergebnis mit Biontech-Pfizer wird in den kommenden Wochen erwartet.