NS-Gedenkstätte Auschwitz antisemitisch beschmiert
Neun hölzerne Baracken seien mit Parolen auf Englisch und Deutsch besprüht worden, hieß es. Einige davon nähmen Bezug auf Bibelpassagen, die häufig von Antisemiten zitiert würden, andere leugneten den Holocaust, also die systematische Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten. Die Polizei sei eingeschaltet worden, Aufnahmen von Überwachungskameras würden ausgewertet und die Schmierereien vor der Entfernung grafologisch untersucht, teilte die Gedenkstätte weiter mit.
Der Leiter der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dajan, verurteilte die Tat am Mittwoch als "vorsätzlichen Vandalismus". Es handle sich um einen Angriff "nicht nur auf das Gedenken an die Opfer, sondern auch auf die Überlebenden und jede Person mit einem Gewissen". Es müsse mehr unternommen werden, um die Öffentlichkeit für das Thema Holocaust zu sensibilisieren und die junge Generation über die Gefahren von Antisemitismus und Holocaust-Leugnung aufzuklären.
Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Allein in dem deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau - etwa 70 Kilometer von Krakau entfernt - brachten die Nazis mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während der Schoah etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden.
Am Montag hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen gemeinsam mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) sowie Mitgliedern der türkis-grünen Bundesregierung an der Eröffnung der neuen österreichischen Länderausstellung "Entfernung - Österreich und Auschwitz" im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau teilgenommen.
Zusammenfassung
- Die Gedenkstätte machte den Vorfall am gestrigen Dienstag über Twitter publik.
- In ganz Europa ermordeten sie während der Schoah etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden.