Lange: Ukraine-Krieg eint Republikaner und Demokraten
Putin hielt heute im russischen Kreml seine bereits lange erwartete "Hassrede" auf den Westen. Darin verkündete der russische Staatschef das Aussetzen des New-Start-Abkommens, dem letzten gültigen Atom-Kontrollvertrag zwischen Russland und den USA.
Politikwissenschaftler Nico Lange sieht in der Rede ein Zugeständnis, erklärt er im Newsroom LIVE bei Thomas Mohr. Die Unterstützung der USA würde Wirkung zeigen. Auch seien Putins nukleare Drohungen zuletzt weniger geworden.
Aufpolieterte Kreml-Show
Die Rede hätte eine innenpolitische Wirkung. So würde Putin mit den vielen sozialpolitischen Themen versuchen, eine Scheinwelt aufrecht zu erhalten. Altbekannt sei die Erzählung vom "dekadenten" Westen gegenüber dem traditionellen Russland. Neu sei die aufpolierte Show im Kreml, findet Lange. Diese Propaganda-Bemühungen dürften auf massive Probleme in Russland hindeuten.
Putin würde nicht auf die Kriegs-Realität eingehen, das hatte in der Rede Putins keinen Platz. Ein "gutes Ende" aus russischer Sicht sei vorstellbar. So hätten die Russen im Krieg bis jetzt nichts erreicht, außer ein paar Meter und massive Verluste.
Sternstunde für Biden
Der US-Präsident Joe Biden habe in Europa zwei historische Tage absolviert. Der Überraschungsbesuch in Kiew sei ein deutliches Zeichen an China und Russland. Die Vereinigten Staaten würden alles tun, um die Ukraine als souveränen Staat zu erhalten.
Auch in der heutigen Rede des US-Präsidenten in Polen sieht Lange eine große Leistung. Lange sieht die Position der USA im Ukraine-Konflikt langfristig gestärkt. Das habe sich auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz bestätigt. Am letzten Wochenende war die Delegation aus Republikanern und Demokraten so groß wie nie zuvor.
Zusammenfassung
- Politikwissenschaftler und Russlandexperte Nico Lange analysiert die Reden Putins und Bidens.
- Der Besuch des US-Präsidenten Joe Biden in Kiew und Polen sei eine Sternstunde gewesen.
- Es sei eine deutliche Warnung an Russland und China gewesen. An der Rede des russischen Staatschefs Putin fand Politikwissenschaftler Nico Lange wenig Neues.