Neuer US-Angriff auf Houthi-Rebellen im Jemen
Ziel sei eine Radaranlage gewesen, teilte das US-Militär mit. Der Fernsehsender der vom Iran unterstützten Houthi berichtete zuvor von "einer Reihe" von Angriffen auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
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"Dieser Angriff wurde von der USS Carney (DDG 64) unter Verwendung von Tomahawk-Raketen durchgeführt. Es war eine Anschlussaktion auf ein spezifisches militärisches Ziel, das mit den Angriffen vom 12. Jänner in Verbindung steht. Dies soll die Houthi-Bewegung daran hindern, Seeschiffe, einschließlich Handelsschiffe, anzugreifen", hieß es in einer Erklärung des US Central Command auf X (früher Twitter) zum neuerlichen Schlag gegen die Rebellen. Die USA und Verbündete wollen die schiitischen Rebellen an weiteren Attacken auf den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer hindern.
Russland verurteilt Angriff gegen Houthis
Die Houthis im Jemen sehen ihre Schlagkraft durch die jüngsten Angriffe der USA indes nicht beeinträchtigt. Die Islamisten erklärten, sie könnten weiter Schiffe mit Verbindungen zu Israel an der Passage durch das Rote und Arabische Meer hindern. Es gebe in dieser Hinsicht keine signifikanten Beeinträchtigungen, sagt Houthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Vertreter der Houthi-Gruppe Ansarulla sagte dem Sender Al Jazeera, es habe keine Verletzten und keine materiellen Verluste bei den Angriffen auf Sanaa gegeben.
Russland verurteilte unterdessen vor dem UN-Sicherheitsrat den Militärschlag auf Dutzende Houthi-Stellungen vom Vortag. Die USA und ihre Verbündeten trügen "persönlich" dazu bei, dass sich der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die gesamte Region ausbreite, sagte der russische Vertreter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrats, wie die russische Nachrichtenagentur Tass in der Nacht auf Samstag meldete.
Die Verbündeten hätten bei dem ersten Schlag in der Nacht auf Freitag knapp 30 militärische Standorte der Houthi angegriffen, berichtete der im Pentagon für militärische Operationen verantwortliche US-Generalleutnant Douglas Sims. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Rebellen für weitere Angriffe geschwächt worden seien. Die Houthi hatten Vergeltung angekündigt und erklärt, ihre Angriffe auf angeblich mit Israel in Verbindung stehende Handelsschiffe im Roten Meer fortzusetzen.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas attackieren die Houthi Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer. Große Reedereien meiden die wichtige Handelsroute zunehmend. Die Houthi greifen das gut 2.000 Kilometer entfernte Israel auch immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an.
Österreich für EU-Unterstützung
Die EU-Außenminister wollen am 22. Jänner über eine mögliche militärische Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beraten. Österreich habe sich bereits im Dezember in Brüssel für eine mögliche EU-Unterstützung zum Schutz von Handelsschiffen und der Sicherheit des globalen Warenverkehrs durch das Rote Meer ausgesprochen, betonte das Außenministerium in einer Stellungnahme gegenüber der APA am Freitag. Man unterstütze daher alle Vorbereitungsarbeiten für eine EU-Operation und die Diskussion dazu in den entsprechenden Brüsseler Gremien, hieß es weiter.
Zusammenfassung
- Nach dem umfangreichen Militärschlag der USA und Verbündeter gegen die Houthi im Jemen haben die US-Streitkräfte in der Nacht auf Samstag erneut eine Stellung der Rebellen angegriffen.
- Ziel sei eine Radaranlage gewesen, teilte das US-Militär mit. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
- Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas attackieren die Houthi Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer.