Täter laut Kurz "sehr professionell vorbereitet"
Kanzler Kurz sprach von einem "widerwärtigen Terroranschlag". Man werde sich diesem Terror nicht beugen und "diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen". "Wer einen von uns angreift, greift uns alle an", sagte der Innenminister. "Es ist eine schwere Situation für alle, die wir gemeinsam stemmen können, wenn wir uns diszipliniert verhalten", meinte Nehammer.
Der Polizeieinsatz laufe auf Hochtouren. Ob die Menschen am Dienstag wieder normal auf die Straße gehen könnten, war unklar. Die Gefahr sei noch nicht vollständig gebannt. Zum Hintergrund der Bluttat könne man noch nicht wirklich etwas sagen. Angesichts der Nähe des Tatorts zur Hauptsynagoge in Wien sei ein antisemitischer Hintergrund nicht auszuschließen. Die Zahl der Verwundeten gab der Kanzler mit 15 an.
Zuvor hatte Kurz einem kurzen TV-Statement den Einsatzkräften gedankt und den Angehörigen der Opfer versichert, dass man in Gedanken bei ihnen sei. Bei internationalen Partnern bedankte sich der Regierungschef für die angebotene Unterstützung.
"Wir erleben gerade schwere Stunden in unserer Republik. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die insbesondere heute für unsere Sicherheit ihr Leben riskieren. Das ganze Land ist in Gedanken bei den Opfern, Verletzten und ihren Angehörigen, denen ich mein tiefes Mitgefühl ausdrücke", so Kurz. Er bedankte sich auch bei der Spitze der Europäischen Union und den internationalen Partnern für ihr Mitgefühl und die Bekundungen ihrer Solidarität.
Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler sprach nach von "schockierendem Terror". "Wir alle teilen die Sorge und Trauer um Opfer und Verletzte", schrieb Kogler auf Twitter. Die Gefahr sei noch nicht gebannt. "Bitte bleiben Sie zu Hause und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte", so Kogler. Der Vizekanzler dankte allen Einsatzkräften, die ihr Leben zum Schutz aller Menschen einsetzen, die in Wien leben.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich auf Twitter entsetzt: "Zutiefst bestürzt haben wir die Informationen über die Schießerei in der inneren Stadt erhalten. Die Bilder sind schockierend und machen uns fassungslos." Auch er appellierte an die Wienerinnen und Wiener, zuhause zu bleiben. Über die Identität oder die Motive der Täter wisse man bis dato nichts. Man verspreche sich aber Erkenntnisse sobald der Tote überprüft werden könne.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigte sich ebenfalls "zutiefst betroffen". Terrorismus sei ein Anschlag auf unsere Freiheit und unsere Demokratie - und habe zum Ziel, Menschen in Furcht und Unruhe zu versetzen und letztlich die Gesellschaft zu spalten. Das werde jedoch nicht gelingen, wenn "wir zusammenstehen und der Gewalt nicht weichen", so Sobotka.
Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), zeigte sich erschüttert: "Ich verurteile die Anschläge rund um die Synagoge in der Seitenstettengasse und den anderen Orten in der Inneren Stadt auf das Heftigste", betonte er.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner äußerte sich am Abend ebenfalls "tief erschüttert, fassungslos und entsetzt". Auf Twitter sprach sie von einem "abscheulichen Terroranschlag".
Auch FPÖ-Obmann Norbert Hofer zeigte sich "entsetzt", er sprach auf Twitter von einem "schrecklichen Terroranschlag". Sein Mitgefühl gelte "allen Opfern der feigen Terroristen".
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich ebenfalls "geschockt" über den offensichtlichen Terrorakt in Wien. "Klar ist, dass unsere offene Gesellschaftsordnung stark ist, stark bleiben wird und wehrhaft solchen Angriffen gegenüber steht", schrieb Meinl-Reisinger auf Twitter.
SPÖ und FPÖ wollen auf die Abhaltung der - von ihnen verlangten - Sondersitzung des Nationalrates am Dienstag verzichten. Die beiden Oppositionsparteien haben Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) gebeten, die Sitzung (bei der es um die "Hacklerregelung" gehen sollte) zu verschieben, erfuhr die APA von der SPÖ.
Die österreichischen Bischöfe reagierten mit Betroffenheit auf die Anschlagsserie via Twitter oder Facebook reagiert. Kardinal Christoph Schönborn, der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz versicherten laut Kathpress, für die Opfer und die im Einsatz stehenden Sicherheitskräfte zu beten.
Auch der evangelische Bischof Michael Chalupka reagierte am Montagabend via Twitter: "Wenn die Worte versagen, bleibt mir nur das stille Gebet für die Opfer und ihre Angehörigen und die Helferinnen und Helfer. Wien hält zusammen für das Leben in dieser Stadt. Terror wird den Zusammenhalt nicht spalten!"
Zusammenfassung
- Die Täter seien auch sehr gut mit Waffen ausgerüstet gewesen.
- Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler sprach nach von "schockierendem Terror".
- "Wir alle teilen die Sorge und Trauer um Opfer und Verletzte", schrieb Kogler auf Twitter.
- Der Vizekanzler dankte allen Einsatzkräften, die ihr Leben zum Schutz aller Menschen einsetzen, die in Wien leben.
- Auf Twitter sprach sie von einem "abscheulichen Terroranschlag".