NEOS für mehr Anerkennung für Lehrberufe

"Wir wollen eine starke Stimme für alle sein, egal ob sie die Schulbank oder die Werkbank drücken", betonte Shetty. Deshalb habe man den 1. Mai als "Tag der Ausbildung" auserkoren. "Wir sind das Land der Personalnot (..) überall fehlen gut ausgebildete junge Menschen". Einen Schuldigen dafür fand er auch: "Ich glaube, die ÖVP stellt länger den Wirtschaftsminister als ich auf der Welt bin".

Obwohl das Gehalt eines Meisters im Durchschnitt 20 Prozent über jenem von Menschen mit Bachelor als höchstem Bildungsabschluss liege, hätten Lehrberufe nach wie vor keinen guten Ruf. Um das zu ändern brauche es eine Reform der Ausbildungsordnung. "Man kann eine Lehre zum Koch in Österreich nicht machen, wenn das Restaurant kein Schnitzel am Tisch hat. Man kann keine Ausbildung zum Tischler machen, wenn der keine Hobel hat."

Um die Berufsschulen zu verbessern, will Shetty diese mit den polytechnischen Schulen unter ein Dach bringen. Letztere könnten so als Vorbereitung auf die Berufsschule dienen anstatt als Abstellgleis. "Die Berufsschulen und Polytechnischen Schulen sind die verlorenen Kinder unseres Bildungssystems".

Entlasten müsse man Unternehmer und Unternehmerinnen, die Lehrlinge ausbilden. Dafür müsse der Lehrlingsbonus für kleine und mittlere Betriebe deutlich erhöht werden, betonte Shetty. Eine Ungerechtigkeit sei, dass eine akademische Ausbildung zu großen Teilen vom Steuerzahler finanziert wird, während mit der Meisterprüfung hohe Kosten verbunden seien. "Stopp der Kostendiskriminierung bei der Lehre", betonte Shetty.