NATO-Staaten drohen Taliban mit Verbleib in Afghanistan
Die NATO-Staaten drohen den Taliban mit einem Verbleib in Afghanistan. Eine weitere Anpassung der militärischen Präsenz zur Unterstützung des Friedensprozesses werde es nur geben, wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien, heißt es in einer am Dienstagabend veröffentlichen Erklärung des Nordatlantikrats. So müssten unter anderem die innerafghanischen Friedensgespräche begonnen werden.
Das aktuelle Ausmaß an Gewalt sei inakzeptabel hoch, verursache Instabilität und untergrabe das Vertrauen in den Friedensprozess, heißt es in dem Text des wichtigsten politischen Entscheidungsgremiums weiter. Verantwortlich dafür seien vor allem die Angriffe der Taliban auf staatliche Sicherheitskräfte.
In Afghanistan tobt seit vielen Jahren ein schwerer bewaffneter Konflikt zwischen militant-islamistischen Taliban und den Truppen der international anerkannten Regierung. Zuletzt hatten die USA mit den Taliban allerdings ein Abkommen unterzeichnet, das einen Gefangenaustausch vorsieht und den Weg für Friedensgespräche ebnen soll. Im Gegenzug werden schrittweise die internationalen Truppen abgezogen, die die Regierung militärisch unterstützen.
Allein am NATO-Ausbildungseinsatz "Resolute Support" waren zuletzt aber noch knapp 12.000 Soldaten beteiligt - darunter auch 5.200 US-Soldaten. Hinzu kommen noch mehr als 3.000 US-Soldaten, die unter anderem direkt den Anti-Terror-Kampf im Land unterstützen.
Für den Fall, dass der Friedensprozess in Gang kommt, hat Washington den Taliban in Aussicht gestellt, dass die US- und NATO-Truppen bis Ende April 2021 aus Afghanistan abgezogen sind.
Zusammenfassung
- Eine weitere Anpassung der militärischen Präsenz zur Unterstützung des Friedensprozesses werde es nur geben, wenn die Bedingungen dafür erfüllt seien, heißt es in einer am Dienstagabend veröffentlichen Erklärung des Nordatlantikrats.
- In Afghanistan tobt seit vielen Jahren ein schwerer bewaffneter Konflikt zwischen militant-islamistischen Taliban und den Truppen der international anerkannten Regierung.