USA MilitärAPA/AFP

Nach US-Angriff: Syrien und Irak melden Tote

Nach US-Angriffen auf Stellungen der iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeter Milizen in Syrien und dem Irak hat das syrische Regime Tote und "erhebliche Schäden" gemeldet. Auch im Irak seien 16 Menschen getötet worden.

Der irakische Premier Mohammed Shia al-Sudani bestritt, dass die in der Nacht auf Samstag erfolgten US-Angriffe im Vorfeld zwischen Washington und Bagdad koordiniert worden wären. Solche Behauptungen seien "Lügen". Man verurteile die Angriffe als "neue Aggression gegen die Souveränität des Irak".

Die Präsenz der von den USA geführten Militärkoalition in der Region sei "zu einem Grund für die Bedrohung der Sicherheit und Stabilität im Irak und zu einer Rechtfertigung für die Einbeziehung des Irak in regionale und internationale Konflikte geworden". Neben den 16 Toten in seinem Land habe es 25 Verletzte gegeben.

Tote in Syrien

Aus Syrien wurden "erhebliche Schäden" gemeldet. Zudem seien "eine Reihe von Zivilisten und Soldaten getötet" und weitere verletzt worden, zitierten syrische Staatsmedien aus einer Erklärung des Militärs. Öffentliches und privates Eigentum sei beschädigt worden.

Die Regierung in Damaskus verurteilte die Vergeltungsangriffe. Was die USA getan hätten, habe dazu beigetragen, den Konflikt im Nahen Osten auf sehr gefährliche Weise anzuheizen, erklärte das Außenministerium in Damaskus.

Die USA hatten in der Nacht als Vergeltung für den Tod dreier US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien Ziele im Irak und Syrien bombardiert. US-Präsident Joe Biden kündigte an, die Angriffe würden zu gegebener Zeit weitergehen.

900 US-Soldaten in Syrien stationiert

Seit Mitte Oktober gab es mehr als 165 Angriffe auf Stützpunkte im Irak, in Syrien und in Jordanien, auf denen Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten stationiert sind. Für den tödlichen Drohnenangriff in Jordanien an der Grenze zu Syrien und zum Irak Ende Jänner machte das Weiße Haus vom Iran unterstützte Milizen im Irak verantwortlich.

Das syrische Militär erklärte am Samstag, die "Besetzung von Teilen Syriens durch US-Streitkräfte kann nicht weitergehen". Die Armee sei entschlossen, "das gesamte syrische Staatsgebiet von Terrorismus und Besatzung zu befreien". In Syrien sind derzeit rund 900 US-Soldaten stationiert. Sie wurden zur Bekämpfung der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) entsandt. Im Irak, wo die USA 2003 in ihrem "Krieg gegen den Terror" einmarschierten, befinden sich aktuell noch rund 2.500 Soldaten.

Auch Israel hat mit Angriffen auf Ziele in Syrien immer wieder die Revolutionsgarden und andere vom Iran unterstützte Akteure im Visier. Der Iran ist neben Russland der stärkste Verbündete des syrischen Regimes unter Staatschef Bashar al-Assad und zugleich der Erzfeind Israels.

Großbritannien unterstützt USA

Kämpfer der Extremistengruppe Islamischer Widerstand im Irak teilten unterdessen wenige Stunden nach den USA-Angriffen mit, sie hätten den Luftwaffenstützpunkt Al-Harir in der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes angegriffen. Dort sind US-Soldaten stationiert. Aus drei Sicherheitsquellen hieß es dazu allerdings zunächst, man habe keinen Angriff auf die US-Soldaten in Al-Harir festgestellt.

Der US-Verbündete Großbritannien unterstützt das Recht der USA, auf einen Angriff zu reagieren. Man kommentiere die Einsätze nicht, "aber wir unterstützen ihr Recht, auf Angriffe zu reagieren", erklärt ein Sprecher der britischen Regierung "Wir verurteilen seit langem die destabilisierenden Aktivitäten des Iran in der gesamten Region, einschließlich seiner politischen, finanziellen und militärischen Unterstützung einer Reihe militanter Gruppen."

Die USA und Großbritannien haben im vergangenen Monat koordinierte Angriffe auf die Houthi-Rebellen im Jemen begonnen, die ihrerseits wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen haben. Die Houthi, die vom Iran unterstützt werden, werten ihre Attacken als Akt der Solidarität mit der terroristischen Hamas im Gazastreifen.

ribbon Zusammenfassung
  • US-Angriffe auf Stellungen der iranischen Revolutionsgarden und verbündeter Milizen in Syrien und dem Irak haben erhebliche Schäden verursacht und eine Reihe von Zivilisten und Soldaten getötet.
  • US-Präsident Joe Biden kündigte an, die Angriffe würden zu gegebener Zeit weitergehen, und seit Mitte Oktober gab es bereits mehr als 165 Angriffe auf Stützpunkte.
  • Das syrische Militär betont, die Besetzung von Teilen Syriens durch US-Streitkräfte könne nicht weitergehen, wobei derzeit rund 900 US-Soldaten in Syrien und etwa 2.500 im Irak stationiert sind.
  • Auch im Irak seien 16 Menschen getötet worden.