Mobbing-Skandal: Britischer Premier Sunak unter Druck
Die Hoffnungen der neuen konservativen britischen Regierung auf ruhigeres Fahrwasser scheinen bereits zwei Wochen nach Amtsantritt von Premierminister Rishi Sunak zu bröckeln. Wegen Mobbing-Vorwürfen gegen den konservativen Minister Gavin Williamson sah sich ein Regierungssprecher am Montag gezwungen zu versichern, der Premier habe volles Vertrauen in das Kabinettsmitglied. Williamson sitzt ohne besonderes Ressort als Staatsminister am Kabinettstisch.
Derbe Ausdrucksweise
Zuvor waren Textnachrichten von ihm an die konservative Fraktionsvorsitzende Wendy Morton an die Öffentlichkeit gelangt, in denen der mit teils derber Ausdrucksweise Druck auf die Parteikollegin ausübte. Damit wollte er Berichten zufolge eine Einladung für die Trauerfeier von Queen Elizabeth II. im September bekommen. Williamson äußerte einem Bericht der "Sunday Times" zufolge inzwischen Bedauern über seine Nachrichten. Sunak begrüßte das, bezeichnete die Nachrichten jedoch auch als "nicht akzeptabel".
Truss agierte glücklos
Eine Entlassung Williamsons würde neue Zweifel an der Stabilität einer konservativen Regierung wecken. Sunak ist erst seit Ende Oktober im Amt. Vorgängerin Liz Truss musste wegen einer verfehlten Steuerpolitik unter dem Druck der eigenen Fraktion zurücktreten. Truss selbst hatte erst Anfang September Boris Johnson als Premierminister abgelöst.
Zusammenfassung
- Mobbing-Vorwürfe gegen Minister Gavin Williamson lösen in der britischen Regierung neue Unruhe aus.
- Premier Rishi Sunak will dennoch an seinem Kabinettsmitglied festhalten.
- Erst Ende Oktober musste Liz Truss ihren Platz an der Regierungsspitze räumen, Sunak folgte ihr nach.