Landau kandidiert nicht mehr als Caritas-Präsident
Die Amtsperiode von Caritas-Präsidenten Michael Landau endet mit Jänner 2024. Danach werde er nicht mehr kandidieren, gab der 63-Jährige am Samstag in einem Interview mit dem Ö1-"Mittagsjournal" bekannt.
Wer Landau nachfolgen wird, entscheidet die Vollversammlung der katholischen Sozialorganisation am 21. November in Vorarlberg. Landau bleibt Präsident der Caritas Europa.
Mehr als 28 Jahre in der Caritas
"Es waren zehn aufregende, intensive und auch schöne Jahre. Aber nach zehn Jahren als Präsident und mehr als 28 Jahren in der Caritas in Österreich ist es an der Zeit, dieses Amt in einer guten Art und Weise zu übergeben. Und genau das habe ich nun vor", so Landau in einer Aussendung.
Es sei nun der richtige Zeitpunkt dafür, sagte Landau weiter. Frust über nicht erreichte Ziele im Sozial- und Pflegebereich stritt er als Motiv ab. Er habe viel gefordert, es sei aber auch viel gelungen, unterstrich er und verwies etwa auf das Pflegepaket der aktuellen schwarz-grünen Bundesregierung. Auf eine Reform der Sozialhilfe, die unter der ÖVP/FPÖ-Vorgängerregierung die Mindestsicherung ersetzt hatte, pochte er aber einmal mehr.
Eine klare Absage kam vom römisch-katholischen Priester Landau auf die Frage, ob er dem vor der Pensionierung stehenden Wiener Erzbischof Christoph Schönborn nachfolgen könnte. An diesen Gerüchten sei "gar nichts" dran, sagte er.
28 Jahre für die Caritas
Landau ist seit 28 Jahren für die Caritas in Österreich im Einsatz, zunächst mehr als 25 Jahre als Caritasdirektor der Erzdiözese Wien und seit 2013 zusätzlich als Präsident der Caritas Österreich.
Seit 2020 ist er auch Präsident der Caritas Europa und in dieser Funktion im Vorjahr bis 2027 einstimmig wiedergewählt worden. "Dieser Aufgabe werde ich mich weiterhin mit voller Kraft widmen", kündigte Landau an.
Erst im vergangenen Jahr hat Landau seinen Rückzug als Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien bekannt gegeben. Ihm folgte im Februar 2023 eine Doppelspitze, bestehend aus den beiden zuvor geschäftsführenden Caritas-Direktoren Alexander Bodmann und Klaus Schwertner. Letzterem werden aufgrund seiner Popularität gute Chancen eingeräumt, Landau als Präsident zu folgen.
"Er ist die Caritas"
Erzbischof Schönborn würdigte den Einsatz des Caritas-Präsidenten. "Wer Michael Landau kennt, weiß: Er ist die Caritas. Und wer die Caritas kennt, ahnt: Eine Caritas ohne Michael Landau ist im ersten Moment nur schwer vorstellbar."
Der scheidende Präsident habe der Organisation für viele Jahre ein Gesicht gegeben, "verbindlich im Auftreten, beharrlich in der Sache und stets im Auftrag jener Menschen im Einsatz, denen sich die Caritas in Österreich und darüber hinaus weltweit in ihrer täglichen Arbeit verpflichtet fühlt."
Zusammenfassung
- Nach zehn Jahren hört Michael Landau als Caritas-Präsident auf.
- Wer Landau nachfolgen wird, entscheidet die Vollversammlung der katholischen Sozialorganisation am 21. November in Vorarlberg.