APA/APA/AFP (Archivbild)/KENA BETANCUR

Mali: Chef der Militärregierung lässt Amt kurzzeitig ruhen

Der vom Militär in Mali eingesetzte Ministerpräsident Choguel Maiga lässt nach Regierungsangaben sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ruhen. Sein Arzt habe ihn angewiesen, nach 14 Monate langer ununterbrochener Arbeit zu pausieren, teilte Maigas Büro am Samstag mit. Geplant sei eine Wiederaufnahme der Amtsgeschäfte in der kommenden Woche. Das in Paris ansässige Magazin "Jeune Afrique" berichtete unter Berufung auf Maigas Umfeld, Maiga habe einen Schlaganfall erlitten.

Ein von der Nachrichtenagentur Reuters kontaktierter Berater des Regierungschef dementierte dies. Maiga war bisher eine der führenden Stimmen in Auseinandersetzungen der Militärregierung mit westlichen Partnern und mit Malis Nachbarländern.

In dem westafrikanischen Land hatte sich das Militär im August 2020 an die Macht geputscht und geplante Wahlen ausgesetzt. Dies führte dazu, dass die EU ihre Ausbildungsmission in dem Land beendete.

Deutsche Soldaten sind dort im Rahmen des UN-Einsatzes MINUSMA stationiert. Am Freitag hatte die Berliner Bundesregierung erklärt, der operative Einsatz werde vorläufig ausgesetzt. Damit reagiere man auf nicht erteilte Überflugsrechte für einen Transport neuen Personals.

Die im Juli ausgesetzte Rotation der UN-Truppen soll nach Angaben von MINUSMA vom Samstag am Montag wieder aufgenommen werden. Mali hatte seine Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Kampf gegen Islamisten beendet. Stattdessen engagiert sich Russland verstärkt in dem Land.

Das österreichische Bundesheer ist mit zwei Soldaten an der MINUSMA-Truppe in Mali beteiligt. Dazu kommen 23 Bundesheer-Soldaten, die Teil der EU-Trainingsmission EUTM für die malische Armee sind.

ribbon Zusammenfassung
  • Der vom Militär in Mali eingesetzte Ministerpräsident Choguel Maiga lässt nach Regierungsangaben sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ruhen.
  • Sein Arzt habe ihn angewiesen, nach 14 Monate langer ununterbrochener Arbeit zu pausieren, teilte Maigas Büro am Samstag mit.
  • Maiga war bisher eine der führenden Stimmen in Auseinandersetzungen der Militärregierung mit westlichen Partnern und mit Malis Nachbarländern.