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Luger tritt zurück: "Habe Groll gegen mich selbst"

Am Freitag gab der Bürgermeister von Linz Klaus Luger (SPÖ) offiziell seinen Rücktritt vor Medien bekannt. Dem war eine Affäre um gesteckte Hearing-Fragen vorausgegangen. Ein Seitenhieb auf die Bundespartei darf auch am letzten Tag seiner Amtszeit nicht fehlen.

Am Donnerstag trat Klaus Lugner nach einem Machtwort von Andreas Babler schon als Linzer SPÖ-Chef zurück. Wie die SPÖ Oberösterreich bestätigt, tritt Luger auch als Stadtchef zurück. 

Der Druck auf den Linzer Bürgermeister wurde zum Ende hin groß. Am Freitag um 12.00 Uhr trat ein durchaus gelöst wirkender Klaus Luger vor die Kameras und begrüßte zu seiner "letzten Pressekonferenz als Linzer Bürgermeister". 

Er bereue "diesen Fehler zutiefst", sagte er zu seinem Rücktrittsgrund. Luger hatte dem mittlerweile ehemaligen künstlerischen Leiter des Brucknerhauses Dietmar Kerschbaum im Zuge von dessen Bewerbung "allgemeine" Fragen zum Hearing übermittelt. 

"Groll gegen mich selbst"

Er entschuldige sich bei jenen Menschen, deren Vertrauen "ich nicht erfüllen konnte und die ich persönlich enttäuscht habe", so Luger. "Ich ärgere mich selbst, weil ich den Anspruch, den ich an mich selbst habe, nicht erfüllen konnte". Er habe keinen Groll - nur gegen sich selbst, weil "ich diesen Fehler begangen habe". 

Video: Luger tritt als Bürgermeister zurück

Am Donnerstag habe er bemerkt, dass der Rückhalt aus der Stadtpartei zu bröckeln begonnen habe. Bis zum zweiten September möchte er im Amt bleiben und das dieses dann geordnet übergeben. 

Babler: "einzig richtige Entscheidung"

Am Freitagnachmittag kommentierte SPÖ-Parteichef Babler den Rücktritt: 

"Klaus Luger hat das getan, was ich ihm nahegelegt habe und das Amt des Bürgermeisters und seine Parteifunktionen zurückgelegt. Das war die einzig richtige Entscheidung. Ich bin froh darüber, dass die SPÖ Linz mit Dietmar Prammer einen erfahrenen Bürgermeisterkandidaten hat und einen Neustart setzt. Die Linzer Partei kann sich auf die Unterstützung des Bundes verlassen. Denn Linz hat jahrzehntelang von guter sozialdemokratischer Politik profitiert und ich werde alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt."

Die Kritik des SPÖ-Bundesparteiobmanns soll aber nicht den Ausschlag für den Rücktritt gegeben haben, betonte Luger.

Babler hatte Luger schon am Donnerstag den Rücktritt nahegelegt. "Ich fordere Klaus Luger dazu auf, seine Funktion als Parteivorsitzender der SPÖ Linz mit sofortiger Wirkung zurückzulegen", hieß es in einer Aussendung. 

Das Verhältnis zwischen Luger und Babler gilt als angespannt.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag gab der Bürgermeister von Linz Klaus Luger offiziell seinen Rücktritt vor Medien bekannt.
  • Dem war eine Affäre um gesteckte Hearing-Fragen vorausgegangen.
  • Ein Seitenhieb auf die Bundespartei darf auch am letzten Tag seiner Amtszeit nicht fehlen.