Ludwig will auch weiterhin Personen aus anderen Bundesländern mitimpfen

Im Interview mit Anchor Thomas Mohr erklärt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, wieso es so lang gedauert hat, den Kompromiss-Lockdown zu Ostern festzulegen und warum Wien auch weiterhin Menschen aus anderen Bundesländern mitimpft.

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig galt beim Ost-Gipfel als Verfechter schärferer Corona-Maßnahmen. Im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr wollte er allerdings nicht enthüllen an wem von den Beteiligten strengere Maßnahmen gescheitert seien. Es seien nicht nur Landeshauptleute, "sondern auch Mitglieder der Bundesregierung, die entweder physisch oder telefonisch zugeschaltet waren", beteiligt gewesen. Daher habe es "durchaus unterschiedliche Sichtweisen gegeben", sagte Ludwig.

Das aktuelle Maßnahmenpaket sei "ein Kompromiss", er behalte sich aber vor, in Wien schärfere Maßnahmen zu ergreifen, sollten sich die Zahlen nicht entspannen, so der Bürgermeister. Die Zahl der verfügbaren Intensivbetten sei für ihn der entscheidende Richtwert. Nicht zuletzt deshalb, weil in Wien nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch Patienten aus ganz Österreich mitversorgt werden, wie Ludwig betont. Das solle auch weiterhin so bleiben: "Das ist für mich auch selbstverständlich, weil ich glaube, dass gerade in schwierigen Zeiten der Zusammenhalt der Bundesländer ganz, ganz wichtig ist", so der Bürgermeister.

Ähnlich verhalte es sich auch bei den Impfungen. "Es gibt Menschen, die in anderen Bundesländern wohnen, aber in Wien beruflich tätig sind, gerade auch im Gesundheits- und Pflegebereich", so Ludwig. Daran werde man auch festhalten, "auch wenn das statistisch auf Kosten der Stadt Wien geht", sagt er und betont, dass man "nicht so sehr auf die Bundesländer-Grenzen" schauen solle.

Keine konkrete Prognose für Durchimpfung

Einen konkreten Zeitplan, wann die unterschiedlichen Personengruppen durchgeimpft werden, könne er nicht nennen, "weil auch die Lieferungen sehr oft nicht dem entsprechen, was angekündigt ist", sagt Ludwig. Man sei hier von der Zuteilung durch den Bund abhängig. Wegen der Schwankungen bei den Lieferungen, "würde ich das nicht seriös empfinden zum jetzigen Zeitpunkt. Eine genaue Prognose des Durchimpfungsstatus vorzunehmen", so der Wiener Bürgermeister.

Im Gegenzug wolle man aber zumindest die Durchtestung der Wiener Bevölkerung besser ermöglichen. Dadurch sollen Gurgeltests breit zugänglich gemacht werden.

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  • Im Interview mit Anchor Thomas Mohr erklärt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, wieso es so lang gedauert hat, den Kompromiss-Lockdown zu Ostern festzulegen und warum Wien auch weiterhin Menschen aus anderen Bundesländern mitimpft.