Gewessler: Vorerst keine Alarmstufe im Gas-Notfallplan, aber Haushalte sollen sparen
Wegen des Rückgangs der Gas-Einspeicherungen beriet die Bundesregierung am Montag mit energieintensiven Unternehmen, wie Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Dienstag mitteilte. Am Dienstagvormittag erstellte der Krisenrat eine Einschätzung, am Dienstagabend ab 18.00 Uhr wird der Nationale Sicherheitsrat einberufen.
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Einspeicherwert gestiegen - keine Alarmstufe
Es bestehe vorerst kein Anlass, die Alarmstufe im Gasnotfallplan auszurufen, sagte Gewessler bei ihrem Pressestatement am frühen Nachmittag. "Die Einspeicherung ist in den vergangenen Tagen am Samstag und am Sonntag wieder über 350 Gigawattstunden gelegen, am Sonntag wurde der höchste Einspeicherungswert der vergangenen zwei Wochen erzielt." Die "Delle" bei der Einspeicherung habe sich nicht verfestigt, so die Ministerin.
"Situation unsicher"
Der aktuelle Speicherstand betrage 43,9 Terrawattstunden Erdgas in den Speichern und damit knapp die Hälfte des österreichischen Jahresverbrauchs. Der Bund kaufe nun erstmals selbst Erdgas an. Die Situation sei aber unsicher, Prognosen nicht möglich.
Frühwarnstufe bleibt
Österreich bleibt vorerst weiter in der Frühwarnstufe - der erste Teil des dreistufigen Gas-Notfallplans. Mit der angekündigten Wartung der Pipeline Nord Stream 1 ab 11. Juli stehe jedoch das nächste kritische Ereignis unmittelbar bevor.
Großverbraucher müssen umrüsten, Haushalte sparen
Großverbrauchern wird angeordnet, soweit wie möglich auf alternative Energieträger, vor allem Erdöl, umzurüsten. Außerdem appelliert die Regierung an die Bevölkerung, sich auf die kommende Heizsaison vorzubereiten und beim Einsparen von Strom und Gas mitzuhelfen. Eine entsprechende Verordnung zur Energielenkung werde laut Gewessler in Begutachtung geschickt.
Zusammenfassung
- Es bestehe vorerst kein Anlass, die Alarmstufe im Gasnotfallplan auszurufen, sagte Gewessler bei ihrem Pressestatement am frühen Nachmittag.
- Der aktuelle Speicherstand betrage 43,9 Terrawattstunden Erdgas in den Speichern und damit knapp die Hälfte des österreichischen Jahresverbrauchs.
- Österreich bleibt vorerst weiter in der Frühwarnstufe - Teil des dreistufigen Gas-Notfallplans.
- Großverbrauchern wird angeordnet, soweit wie möglich auf alternative Energieträger, vor allem Erdöl, umzurüsten, private Haushalte sollen sparen.