APA/APA/epa/Orestis Panagioutou

Landesweite Streiks legen das Leben in Griechenland lahm

09. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Landesweite Streiks legen in Griechenland das Leben lahm. Zu den Ausständen am Mittwoch haben die großen Gewerkschaftsverbände der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes aufgerufen. Sie fordern kräftige Lohnerhöhungen - Griechenland gehört in der EU zu den Schlusslichtern bei Reallöhnen und Kaufkraft. Der Streik trifft auch Touristen: So bleiben die Fähren in den Häfen, auch In- und Auslandsflüge finden nicht statt, weil sich die Fluglotsen an den Streiks beteiligen.

Eineinhalb Wochen vor dem orthodoxen Osterfest, das in diesem Jahr auf denselben Tag wie der katholische Ostersonntag fällt und den Auftakt der Tourismus-Saison markiert, sind die Streiks für Reisende besonders ärgerlich. Viele Touristen mussten ihre Flüge umbuchen, blieben auf Inseln oder an Flughäfen hängen oder konnten gar nicht erst wie geplant anreisen.

Für Kritik sorgte vor allem der Streik der Fluglotsen, der wegen der beginnenden Saison gerichtlich untersagt werden sollte. Am späten Dienstagabend erklärte eine Richterin den Streik aber für legal. Flughäfen und Airlines hatten ohnehin längst alle Flüge annulliert.

Aufschwung kommt nicht bei den Menschen an

Wirtschaftlich steht Griechenland nach der jahrelangen Finanzkrise mittlerweile recht gut da. Kürzlich lobte der Internationale Währungsfonds die Fortschritte des Landes, das derzeit mit einem Wirtschaftswachstum von über 2 Prozent im EU-Vergleich weit vorn liegt. Allerdings warnen die Finanzwächter, dass insbesondere starke Lohnerhöhungen die Inflation vorantreiben könnten. Die Regierung befindet sich dadurch in einem Dilemma: Zwar geht es wirtschaftlich bergauf, aber die Fortschritte kommen noch längst nicht bei den Menschen an.

Zusammenfassung
  • Landesweite Streiks in Griechenland legen das öffentliche Leben lahm, da große Gewerkschaftsverbände der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes kräftige Lohnerhöhungen fordern.
  • Der Streik trifft auch den Tourismus stark: Fähren bleiben in den Häfen und Flüge fallen aus, was Reisende besonders vor dem orthodoxen Osterfest beeinträchtigt.
  • Trotz eines Wirtschaftswachstums von über 2 Prozent kommt der Aufschwung bei vielen Menschen nicht an, und es gibt Bedenken, dass Lohnerhöhungen die Inflation ankurbeln könnten.