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Länder fordern ihre Bürger zur Ausreise aus Libanon auf

Aufgrund der unsicheren Lage im Libanon haben Deutschland, die USA und Großbritannien ihre Bürger zur Ausreise aufgefordert. Die Sicherheitslage in der Region sei "hoch volatil", es komme derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon, teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Donnerstag auf seiner Internetseite mit. Deutsche wurden aufgefordert, sich in einem Online-Krisenportal zu registrieren.

Österreich hat am 15. Oktober eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) für Teile Israels, die Palästinensischen Gebiete und den Libanon verhängt. Das österreichische Außenministerium warnt auf seiner Website "aufgrund möglicher Protestaktionen, Kampfhandlungen, Anschläge oder Entführungen" vor Aufenthalten im libanesischen Grenzgebiet zu Syrien, in der Bekaa-Ebene nördlich von Baalbek, Saida (Sidon) mit den Palästinenserlagern, in südwestlichen Vororten von Beirut und dem Südlibanon. Allen Österreichern, die sich derzeit als Touristen oder Expats im Libanon aufhalten, wird eine Reiseregistrierung empfohlen.

Das deutsche Außenministerium kann nach eigenen Angaben eine Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts nicht ausschließen. "Dies gilt insbesondere für die südlichen Teile des Libanon, also alle Gebiete südlich der Stadt Beirut." Am 15. Oktober hatte das Auswärtige Amt angesichts der angespannten Lage bereits eine Reisewarnung für den Libanon herausgegeben.

Ähnliche Warnungen kamen von den USA und Großbritannien. "Wir empfehlen US-Bürgern, die sich im Libanon aufhalten, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um das Land zu verlassen", hieß es in einer Erklärung der US-Botschaft in Beirut. Derzeit gebe es noch "kommerzielle Möglichkeiten". Ähnlich äußerte sich die britische Botschaft in Beirut. Sie forderte ihre Staatsangehörigen zudem zur "Vorsicht" auf.

Auch weitere westliche und arabische Länder haben ihre Staatsangehörigen bereits aufgefordert, Reisen in den Libanon zu meiden oder das Land zu verlassen. Saudi-Arabien forderte seine Bürger am Mittwoch auf, den Libanon "sofort" zu verlassen, auch Kuwait warnte vor Reisen dorthin. Frankreich, Kanada, Australien und Spanien warnten ebenfalls vor Reisen in den Libanon.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die einflussreiche pro-iranische Hisbollah-Miliz ihre "Solidarität" mit der Hamas erklärt. International wird ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet.

Auch am Donnerstag gab es Gefechte im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Der bewaffnete Flügel der Hamas feuerte nach eigenen Angaben "30 Raketen" aus dem Südlibanon in Richtung Nordisrael ab. Auch die Hisbollah erklärte, sie habe mehrere israelische Stellungen unter Beschuss genommen, in einigen Fällen mit "Lenkraketen". Die israelische Armee erklärte, sie habe die Angriffe aus dem Libanon abgewehrt.

( S E R V I C E : Reiseregistrierung beim österreichischen Außenministerium: https://www.bmeia.gv.at/reise-services/auslandsservice/ )

ribbon Zusammenfassung
  • Die Sicherheitslage in der Region sei "hoch volatil", es komme derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon, teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
  • Deutsche wurden aufgefordert, sich in einem Online-Krisenportal zu registrieren.
  • International wird ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet.