Kunasek-Kuschelkurs: "Gute Gesprächskanäle" mit ÖVP und SPÖ

Seit Monaten rangiert die steirische FPÖ in Umfragen stabil auf Platz eins. Damit an einer Zweier-Koalition mit ÖVP oder SPÖ kein Weg vorbeiführt, hofft Spitzenkandidat Mario Kunasek aber gleich auf einen deutlichen Vorsprung - und betont die "guten Gesprächskanäle" für anschließende Koalitionsverhandlungen.

"Wir müssen erster werden, wenn wir Verantwortung übernehmen wollen", erklärt der steirische FPÖ-Landeschef Kunasek im PULS 24 Interview mit Corinna Milborn zum wiederholten Male. Doch selbst der erste Platz reiche manchmal nicht aus, das habe man ja auf Bundesebene gesehen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte nicht den stimmenstärksten Blauen, mit denen niemand Koalitionsverhandlungen führen wollte, sondern Karl Nehammer den Regierungsbildungsauftrag erteilt. "Also erster Platz mit einem guten Abstand wäre gut", hofft der blaue Spitzenkandidat wenig überraschend.

"Gute Gesprächskanäle"

Möglichen Koalitionsverhandlungen für die von ihm favorisierte "stabile Zweier-Koalition" blickt Kunasek optimistisch entgegen.

"Wir haben hier zwei Persönlichkeiten, mit denen ich gute Gesprächskanäle habe", erklärt der FPÖ-Spitzenkandidat mit Blick auf Christopher Drexler (ÖVP) und Anton Lang (SPÖ). Das unterscheide die Steiermark ein Stück weit von der Bundesebene.

"Bei der ÖVP hätten wir wahrscheinlich mehr Überschneidungen im Bereich der Integrations- und Asylpolitik und weniger beim Leitspital.Bei der SPÖ wäre es laut Kunasek möglich, "in der Gesundheitspolitik Freiheitliches umzusetzen".

An Gerüchten über Vorab-Gespräche mit der SPÖ und einer mutmaßlichen Vereinbarung, in der man dieser im Gegenzug für eine Koalition zwischenzeitlich den Posten des Landeshauptmannes überlässt, ist laut Kunasek nichts dran: "Das stimmt natürlich nicht". Das seien wahltaktische Dinge, die im Hintergrund lanciert werden. Sollte er erster werden, stelle die FPÖ den Anspruch auf den Landeshauptmann. 

Zum blauen Kernthema Migration sagt Kunasek im Gespräch mit Corinna Milborn: "Mir ist vollkommen klar: Der Landeshauptmann der Steiermark wird weder Abschiebungen durchführen können, noch wird er die Grenzen schließen". Aber der Landeshauptmann könne "eine starke und laute Stimme sein, auf die Bundesebene hin." Diese werde es bei der kommenden Koalition auch brauchen.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit Monaten rangiert die steirische FPÖ in Umfragen stabil auf Platz eins.
  • Damit an einer Zweier-Koalition mit ÖVP oder SPÖ kein Weg vorbeiführt, hofft Spitzenkandidat Mario Kunasek aber gleich auf einen deutlichen Vorsprung - und betont die "guten Gesprächskanäle" für anschließende Koalitionsverhandlungen.