Kromp-Kolb: "Ausgewogenheit fehlt" in Israel-Palästina-Debatte
Klimaaktivistin und "Fridays For Future"-Gründerin Greta Thunberg zeigte schon mehrmals ihre Solidarität mit Palästinser:innen. So trug sie zuletzt bei einer Demonstration in den Niederlanden einen sogenannten Palästinenser-Schal oder posierte mit anderen Aktivist:innen vor "Free Gaza" schildern.
Kritik:innen sehen hier Antisemitismus in der Klima-Bewegung. Nachdem "Fridays For Future" (FFF) auf der Plattform Instagram von der "westlichen Lügenpresse", die ihre Leser:innenschaft "für Solidarität mit Israel manipuliert", schrieb, distanzierten sich "Fridays For Future" Österreich und auch "Fridays For Future" Deutschland von "FFF" International.
Meteorologin Helga Kromp-Kolb, Österreichs wichtigste Klimaforscherin, versteht hingegen, warum Thunberg sich zum Krieg in Palästina äußern will, wie sie gegenüber PULS 24 sagt. Einerseits sei Friede eine Voraussetzung für Klimaaktivistmus, "Klima und Frieden müssen Hand in Hand gehen". Klima-Aktivisten müssen sich auch gegen den Krieg äußern, meint Kromp-Kolb.
"Ausgewogenheit fehlt"
Sie würde auch verstehen, dass eine junge Frau, die "sozusagen nicht historisch belastet ist", von dem Leid, das in Palästina passiere, überwältigt werde. Man könne nun darüber reden, ob das klug sei, nicht auch die andere Seite zu erwähnen. "Das ist meiner Meinung nach das kleinere Problem dabei."
Die Klima-Bewegung selbst würde dabei in Österreich und Deutschland geschädigt werden, nicht international. Denn in Österreich und Deutschland sei die Meinung zum Konflikt "einseitig" auf der "anderen" Seite, "und die Ausgewogenheit Fehlt aus meiner Sicht", so Kromp-Kolb.
Zusammenfassung
- Aktuell gehen in der Klimabewegung die Wogen hoch - Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb nimmt Thunberg in Schutz.
- Sie selbst nimmt die Debatte im deutschsprachigen Raum als unausgewogen wahr.