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Kosovo stellte Antrag auf EU-Beitritt

Der Kosovo hat am Donnerstag offiziell sein EU-Beitrittsgesuch eingereicht. Ministerpräsident Albin Kurti überreichte den Antrag in Prag an die tschechische Regierung, die derzeit die EU-Präsidentschaft innehat.

Der Antrag leitet einen Prozess ein, der viele Jahre bis zum Beitritt des Landes dauern dürfte. Die anderen fünf Westbalkan-Staaten Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nord-Mazedonien und Albanien sind bereits Beitrittskandidaten.  

Serbien erkennt Kosovo nicht an

Die EU hatte Bosniens Antrag erst am Montag entschieden. Mit Staaten wie Serbien laufen bereits Verhandlungen. Der Kosovo wird von Serbien, von dem es sich 2008 abgespalten hatte, nicht als unabhängiges Land anerkannt. Beide Staaten werden aber erst der EU beitreten dürfen, wenn sie ihre bilateralen Probleme gelöst haben. Zuletzt hatte es erneut Spannungen im Norden des Kosovo gegeben, in dem eine serbische Minderheit lebt. 

Edtstadler: Historischer Schritt

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) bezeichnete den Beitrittsantrag des Kosovo als "historischen Schritt". Es sei wesentlich, den Westbalkan näher an die Europäische Union zu bringen. "Das Tempo der EU-Integration des Kosovo wird von seinem Einsatz für notwendige Reformen abhängen. Österreich wird den Kosovo auf dem Weg voran unterstützen", schrieb Edtstadler auf "Twitter".

Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) versicherte dem Kosovo Unterstützung. "Eine glaubwürdige EU-Perspektive für den Westbalkan ist eine der treibenden Kräfte für Stabilität und Wohlstand in der Region", schrieb er auf "Twitter".

ribbon Zusammenfassung
  • Der Kosovo hat am Donnerstag offiziell sein EU-Beitrittsgesuch eingereicht.
  • Ministerpräsident Albin Kurti überreichte den Antrag in Prag an die tschechische Regierung, die derzeit die EU-Präsidentschaft innehat.
  • Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) bezeichnete den Beitrittsantrag des Kosovo als "historischen Schritt".