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Kosovo schließt zwei Grenzübergänge zu Serbien

Der Kosovo hat zwei von vier Grenzübergängen zu Serbien nach Demonstrationen auf serbischer Seite geschlossen.

Der kosovarische Innenminister Xhelal Svecla begründete den Schritt am Samstag im Onlinedienst Facebook mit den Aktionen "vermummter Extremisten" auf serbischer Seite, die willkürlich und "mit einer faschistischen Verhaltensweise" Menschen kontrollieren würden, die nach Serbien reisen wollten.

"Und all das vor den Augen der serbischen Behörden", fügte er hinzu.

Kosovo schließt Grenzübergänge Brnjak und Merdare

Mehrere dutzend Serben hatten die Blockade von drei Grenzübergängen zum Kosovo angekündigt, um den Verkehr zu stoppen.

Letztlich wurden zwei Grenzübergänge blockiert, die Demonstranten führten ihren Protest gegen die Schließung von serbisch kontrollierten Parallel-Behörden im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo als Grund an. Der Kosovo schloss nun die Grenzübergänge Brnjak und Merdare.

Serbische Demonstrationen

Die Blockade der serbischen Demonstranten soll nach deren Angaben so lange andauern, bis sich die kosovarische Polizei "aus dem Norden des Kosovo zurückzieht und die angeeignete Institutionen an die Serben zurückgegeben werden". Die Demonstranten forderten auch, dass die NATO-Truppe im Kosovo (KFOR) die Kontrolle im Norden des Kosovo übernehmen solle.

Die Blockade erfolgte wenige Tage nach einer Durchsuchungsaktion der kosovarischen Behörden in fünf kommunalen Büros im Nord-Kosovo, die mit der serbischen Regierung in Verbindung stehen. Dieser Einsatz war der jüngste in einer Reihe von Maßnahmen gegen serbische Parallel-Strukturen innerhalb des Kosovo.

Der Konflikt im Nord-Kosovo zwischen Serben und Albanern dauert seit Jahren an und eskaliert regelmäßig. Die überwiegende Mehrheit der 1,8 Millionen Bewohner des Kosovo sind ethnische Albaner. Hinzu kommen 120.000 Serben, die vor allem im Norden des Landes leben. 2008 hatte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Belgrad erkennt diese jedoch nicht an.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Kosovo hat zwei von vier Grenzübergängen zu Serbien nach Demonstrationen von mehreren dutzend Serben geschlossen.
  • Der kosovarische Innenminister Xhelal Svecla begründete dies mit Aktionen 'vermummter Extremisten' auf serbischer Seite.
  • Die Demonstranten blockierten die Grenzübergänge Brnjak und Merdare und forderten den Rückzug der kosovarischen Polizei aus dem Norden des Kosovo sowie die Übernahme der Kontrolle durch die NATO-Truppe KFOR.
  • Der Konflikt im Nord-Kosovo zwischen Serben und Albanern eskaliert regelmäßig.
  • Der Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien, die Belgrad nicht anerkennt. Im Kosovo leben 1,8 Millionen Menschen, darunter 120.000 Serben.