Korridorzüge aus Rumänien eingestellt
Die Korridorzüge für rumänische Pflegekräfte sind eingestellt worden. "Aufgrund der nunmehr gelockerten Reisebestimmungen für Charterflüge oder Busse durch die rumänische Regierung ist eine Weiterführung des Zugkorridors nicht mehr notwendig", teilte der Fachverband Personenbetreuung der Wirtschaftskammer der APA auf Anfrage mit.
Der Zug am Mittwoch aus Timisoara nach Wien-Schwechat war damit der letzte. "Sollte es coronabedingt notwendig werden und ein Bedarf vorhanden sein, kann die Zugverbindung jederzeit wieder hochgefahren werden", hieß es weiter. Insgesamt gab es 1.600 Passagiere in den sechs Zügen zwischen Österreich und Rumänien.
Die Wirtschaftskammer hatte die Zugverbindung gemeinsam mit den ÖBB eingerichtet, weil aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Reise der 24-Stunden-Betreuerinnen nach Ende ihres Turnusses in ihre Heimat nicht möglich war. Ein Hindernis für einige war auch, dass sie nach der Rückkehr nach Rumänien in eine zweiwöchige staatliche Quarantäne gehen hätten müssen. Diese Regelung wurde Mitte Mai gelockert. Eine Woche später gab die rumänische Regierung bekannt, dass auch Charterflüge von und nach Österreich wieder möglich seien.
Die Wirtschaftskammer zog positive Bilanz. "Die Auslastungszahlen der Korridorzüge haben sich zuletzt sehr positiv entwickelt", hieß es. Sowohl die Züge nach Österreich wie nach Rumänien seien "sehr gut angenommen" worden. "Besonders wurde die sehr sichere Art des Reisens und die unbürokratische und schnelle Abwicklung der Testung hervorgehoben."
Bei der Einrichtung der Zugverbindung hatte es ursprünglich Verwirrung gegeben. Der ersten Ankündigung eines Sonderzugs durch Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) Ende April hatte Bukarest noch widersprochen. Zwei Wochen später gab es dann die endgültige Einigung mit der rumänischen Regierung. Der erste Zug aus Timisoara kam am 11. Mai auf dem Bahnhof des Flughafens Wien-Schwechat an. Weniger als 80 vorwiegend weibliche Betreuerinnen befanden sich an Bord des Zuges, der für 350 Personen Platz gehabt hätte. In Wien wurden die Rumäninnen gleich auf Covid-19 getestet. Bei negativem Test konnten sie zu den Familien.
Rund 33.000 Personen sind in Österreich auf die 24-Stunden-Pflege angewiesen. Etwa 60.000 Pflegekräfte betreuen diese Menschen, etwa die Hälfte davon kommt aus Rumänien.
Zusammenfassung
- Insgesamt gab es 1.600 Passagiere in den sechs Zügen zwischen Österreich und Rumänien.
- Rund 33.000 Personen sind in Österreich auf die 24-Stunden-Pflege angewiesen.