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Kontrollbericht zerlegt WKÖ-Finanzen: NEOS sehen "Verhöhnung"

Hochbezahlte Mitarbeiter ohne Aufgaben, Luxus-Büroflächen und explodierte Beraterkosten: Die Wirtschaftskammer kommt im Kontrollbericht für das Jahr 2019 schlecht weg.

Das Kontrollamt prüfte die Finanzen der Wirtschaftskammer im Jahr 2019 und fand einiges zu beanstanden. Im Personalpool, so schlüsselte "Ö1" auf, seien sieben Mitarbeiter, für die die Kammer zwar keine Verwendung habe, die aber 620.000 Euro kosten. Die WKÖ zahle zum Beispiel bei einer Golfclub-Mitgliedschaft in Mailand um 5.100 Euro zwei Drittel mit. Bei Luxus-Büroflächen könnten 790.000 Euro im Jahr eingespart werden. Die Beraterkosten hätten mit dem Amtsantritt 2018 von Heinrich Mahrer auf 3,5 Millionen Euro verdoppelt und wären 2019 weiter gewachsen. Auch der Pensionsfonds sei unterdotiert und Urlaubsrückstellungen zu hoch. 

Die Wirtschaftskammer gab an, beider seit 2019 gültigen Kammerreform Mitgliedsbeiträge um 10 Prozent gesenkt zu haben und dass man ohnehin einspare. 

NEOS: "Verhöhnung"

Der NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn sprach in Reaktion auf die Kritik "von einer Verhöhnung aller Unternehmer angesichts der Finanzgebarung der Wirtschaftskammer". Er bekräftigte auch den NEOS-Ruf nach einer Auflösung der WKÖ-Rücklagen.

"Während zigtausende Unternehmen in der Corona-Krise ums Überleben kämpfen und nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, wirft die WKÖ mit beiden Händen das Geld beim Fenster hinaus", so Schellhorn. Er kritisierte etwa "die explodierenden Ausgaben für externe Berater ohne entsprechende Beschlüsse". Trotzdem gebe es weiter gravierende Mängel bei der Personalplanung, Pensionsprivilegien sowie massiv überhöhte Mietzahlungen im Ausland. Die Kammerreformen seien "offenbar ein reines PR-Konstrukt. Die Gebarungsprüfung belegt klar, dass die damals versprochenen 'Einsparungen' von 134 Millionen Euro bis jetzt nur in homöopathischen Ansätzen erkennbar sind."

ribbon Zusammenfassung
  • Das Kontrollamt prüfte die Finanzen der Wirtschaftskammer im Jahr 2019 und fand einiges zu beanstanden. 
  • Im Personalpool, so schlüsselte "Ö1" auf, seien sieben Mitarbeiter, für die die Kammer zwar keine Verwendung habe, die aber 620.000 Euro kosten.
  • Die WKÖ zahle zum Beispiel bei einer Golfclub-Mitgliedschaft in Mailand um 5.100 Euro zwei Drittel mit. Bei Luxus-Büroflächen könnten 790.000 Euro im Jahr eingespart werden.
  • Die Beraterkosten hätten mit dem Amtsantritt 2018 von Heinrich Mahrer auf 3,5 Millionen Euro verdoppelt und wären 2019 weiter gewachsen. Auch der Pensionsfonds sei unterdotiert und Urlaubsrückstellungen zu hoch. 
  • Die Wirtschaftskammer gab an, beider seit 2019 gültigen Kammerreform Mitgliedsbeiträge um 10 Prozent gesenkt zu haben und dass man ohnehin einspare. 
  • Der NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn sprach in Reaktion auf die Kritik "von einer Verhöhnung aller Unternehmer angesichts der Finanzgebarung der Wirtschaftskammer".