Klimadirektor: "Eine Trendwende wird es nicht geben"
Der heute veröffentlichte Gas-Notfallplan der EU sieht vor, dass EU-Länder freiwillig dafür sorgen sollen, dass in den kommenden Monaten um 15 Prozent Gas eingespart wird. "Die gesamte Situation der Energielenkung in Österreich liegt beim Bund im Bundesministerium für Klimaangelegenheiten", erklärt Andreas Januskovecz, Klimadirektor der Stadt Wien, im PULS 24 Newsroom LIVE.
"Wissen, was auf uns zukommt"
Wien habe sich nach den Vorgaben des Bundes zu richten, sei aber dank der Krisenstäbe gut vorbereitet. "Wir haben uns schon lange damit beschäftigt, die Krise ist ja nicht erst seit gestern da, sondern schon einige Monate alt. Wir wissen, was da auf uns zukommt", sagt Januskovecz.
Aus der Sicht des Wiener Klimadirektors würde eine 15-prozentige Einsparung bedeuten, dass "einige Bereiche in der Industrie und in den Bereichen des Handels zum Tragen kommen". Die Bürger würden von der Einsparung nichts bemerken, seien aber angehalten, Einsparungen mitzutragen.
Mehr in Klimaprävention investieren
Laut dem Wiener Hitzeaktionsplan machen wetter- und klimawandelbedingte Schäden aktuell mehr als zwei Milliarden Euro aus. Der Wiener Klimadirektor bestätigt, dass nur ein Bruchteil dessen für die Prävention verwendet wird.
In Bezug auf die Klimaprävention, würde die Geschichte der letzten Monate zeigen, dass "das Bedürfnis und die Awareness in der Bevölkerung ein höheres sein wird". Auch in den Vorjahren habe es heiße Jahre gegeben und man würde wissen, "was auf uns zukommt" – man müsse daher viel mehr in die Klimaprävention investieren als man es in der Vergangenheit getan hat.
Maßnahmen der Stadt Wien
Zu den kurzfristigen Maßnahmen des Wiener Hitzeaktionsplans würden z. B. die Kühlaktionen im öffentlichen Bereich zählen, die dazu führen sollen, Anpassungen an den Klimawandel herbeizuführen. Die wichtigste langfristige Maßnahme sei "mehr Bäume in der Stadt". Aber auch Maßnahmen wie die Entsiegelung (das Aufreißen von Bereichen, die versiegelt sind und wo Asphalt und Betonflächen sind) gehören zum Plan.
"Schritt für Schritt in die richtige Richtung"
Trotz aller Maßnahmen werde man aber keine Trendwende mehr erreichen. "Wir sind nicht sehr früh dran. Aber jedes Jahr, jedes halbe Jahr, jedes Monat ist wichtig", so Januskovecz. "Trendwende in dem Sinne wird es keine geben".
"Was wichtig ist, ist aber, dass wir die Dekarbonisierung vorantreiben, dass wir schauen, dass die fossile Energie ersetzt wird durch Photovoltaik, durch Wind, durch alle anderen Möglichkeiten der erneuerbaren Energie, das ist wichtig", so der Klimadirektor der Stadt Wien. Dann müsse man "ruhig und faktenbasiert" vorgehen und "Schritt für Schritt" in die richtige Richtung gehen.
Zusammenfassung
- Andreas Januskovecz, Klimadirektor der Stadt Wien, spricht mit PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho über die Klima-Maßnahmen der Stadt Wien.
- Laut dem Wiener Hitzeaktionsplan machen wetter- und klimawandelbedingte Schäden aktuell mehr als zwei Milliarden Euro aus.
- Der Wiener Klimadirektor bestätigt, dass nur ein Bruchteil dessen für die Prävention verwendet wird.
- In Bezug auf die Klimaprävention, würde die Geschichte der letzten Monate zeigen, dass "das Bedürfnis und die Awareness in der Bevölkerung ein höheres sein wird"
- Zu den kurzfristigen Maßnahmen des Wiener Hitzeaktionsplans würden z. B. die Kühlaktionen im öffentlichen Bereich zählen, die dazu führen sollen, Anpassungen an den Klimawandel herbeizuführen.
- Die wichtigste langfristige Maßnahme sei das Ziel "Mehr Bäume in der Stadt". Aber auch Maßnahmen wie die Entsiegelung (das Aufreißen von Bereichen, die versiegelt sind und wo Asphalt und Betonflächen sind) gehört zum Plan.