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Kiew wirft Papst "imperialistische Propaganda" vor

Der Papst hielt eine Rede am russischen Jugendtag in St. Petersburg. Er betonte das "kulturelle Erbe" des "großen Reiches" der russischen Katholiken, die Ukraine sieht Russland dadurch in seiner Rechtfertigung des Angriffskrieges bestärkt.

Die ukrainische Regierung greift Papst Franziskus an und wirft ihm "imperialistische Propaganda" vor. Empörung löste in der Ukraine eine Rede aus, die der Papst am 25. August per Videolink anlässlich des russischen Jugendtags in St. Petersburg hielt.

"Es ist schade, dass die Ideen einer russischen Großmacht, die in Wirklichkeit bewusst oder unbewusst die Ursache für Russlands chronische Aggression sind, aus dem Munde des Papstes kommen, dessen Mission unserer Meinung nach gerade darin bestehen sollte, der russischen Jugend die Augen für den zerstörerischen Kurs der russischen Regierung zu öffnen", schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, auf Facebook.

In dem Posting zitiert Nikolenko einen Auszug aus der Rede: "Vergesst niemals euer Erbe. Ihr seid die Kinder des großen Russland, des großen Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russland von Peter I. und Katharina II., dieses große Reich mit großer Kultur und großer Menschlichkeit. Gebt dieses Erbe niemals auf. Ihr seid Erben der großen Mutter Russland. Und danke, danke für eure Art, russisch zu sein", geht aus dem Zitat aus der Ansprache von Papst Franziskus an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 10. panrussischen katholischen Jugendtages hervor, der am 25. August in St. Petersburg stattfand.

Kreml-Sprecher zeigt sich erfreut

Prompt kam die Reaktion des Vatikan. "In den Grußworten, die der Papst in den letzten Tagen an einige junge russische Katholiken gerichtet hat, wollte er, wie aus dem Kontext hervorgeht, die jungen Menschen dazu ermutigen, das Positive des großen kulturellen und geistigen Erbes Russlands zu bewahren und zu fördern, und keinesfalls imperialistische Logiken und Regierungspersönlichkeiten verherrlichen", betonte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow begrüßte die Worte des Papstes. "Der Papst kennt die russische Geschichte und dies ist sehr positiv. Russland hat eine Geschichte mit tiefen Wurzeln", kommentierte Peskow, der von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Papst hielt eine Rede am russischen Jugendtag in St. Petersburg.
  • Er betonte das "kulturelle Erbe" des "großen Reiches" der russischen Katholiken, die Ukraine sieht Russland dadurch in seiner Rechtfertigung des Angriffskrieges bestärkt.