Kapitol-Angreifer zu Haftstrafe verurteilt
Dem 62-jährigen Richard Barnett wurden unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung und Eindringen in ein offizielles Gebäude mit einer gefährlichen oder tödlichen Waffe vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Er habe damals einen in einem Spazierstock versteckten Elektroschocker dabeigehabt. Eine Geschworenenjury hatte ihn im Jänner in acht Anklagepunkten schuldig gesprochen.
Richter Christopher Cooper warf ihm vor, keine Reue gezeigt und versucht zu haben, aus dem Angriff Kapital schlagen zu wollen, wie US-Medien aus dem Gerichtssaal berichteten. "Sie sind wohl oder übel zu einem der Gesichter des 6. Jänner geworden, und ich denke, Sie haben das genossen", sagte er demnach.
Auf einem Bild vom Tag des Kapitol-Sturms ist Barnett zu sehen, wie er auf Pelosis Bürostuhl sitzt und seinen linken Fuß auf dem Schreibtisch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses abgelegt hat. Den Berichten zufolge hinterließ er eine Notiz, auf der er Pelosi als "Schlampe" beschimpfte. Später habe er signierte Kopien des Fotos zum Verkauf angeboten.
"Ich war an dem Tag wütend. Ich gebe zu, dass ich wütend war, und ich entschuldige mich dafür", sagte Barnett im Gerichtssaal laut den Berichten. Der Regierung warf er demnach jedoch vor, ihn zwingen zu wollen, Reue für Dinge zu zeigen, die er nicht getan habe. Die Polizei habe damals friedliche Demonstranten im Kapitol angegriffen. Er werde das Urteil daher anfechten.
Anhänger von Trump hatten am 6. Jänner 2021 den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress damals zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede damit aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Zahlreiche der Angreifer sind inzwischen verurteilt worden.
Zusammenfassung
- Zahlreiche der Angreifer sind inzwischen verurteilt worden.