Kanadas Premier sucht in Europa den Schulterschluss
Der frühere kanadische Zentralbankchef und Liberale Carney ist seit Freitag als Nachfolger des zurückgetretenen Justin Trudeau offiziell als Premierminister Kanadas vereidigt - und muss sich nun mit der aggressiven Zollpolitik und Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen.
Dass er seine erste Auslandsreise nach Europa macht - und nicht wie viele seiner Vorgänger in die USA - wird auch als Zeichen in Richtung Washington angesehen. "Wir wissen, dass wirtschaftliche Kooperation und nicht Konfrontationen uns ermöglicht, starke Wirtschaften aufzubauen", sagte Carney.
Der Premierminister betonte zudem, man stehe für Souveränität und Sicherheit, wie die beständige Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zeige. "Heute, da wir sehen, dass diese Prinzipien von immer mehr Regierungen auf der Welt abgelehnt werden, ist es für Kanada wichtiger denn je, seine Beziehungen zu unseren verlässlichen Verbündeten wie Frankreich zu stärken."
Der Besuch in Paris sei ein vielversprechendes Symbol für die Zukunft. Macron zeigte sich durch den Antrittsbesuch geehrt und betonte, dies zeige die Bedeutung der gewaltigen gemeinsamen Herausforderungen. Kanada sei ein einzigartiger Freund.
Carney reiste anschließend nach Großbritannien weiter. Er wurde dort von König Charles III. empfangen, der auch König von Kanada ist. Ein Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer war ebenfalls geplant.
Zusammenfassung
- Kanadas Premierminister Mark Carney wählte Frankreich als Ziel seiner ersten Auslandsreise, um den Schulterschluss mit Europa zu suchen und die Werte Souveränität, Solidarität und Beständigkeit zu betonen.
- In Paris kritisierte Carney die aggressive Zollpolitik und Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump und hob die Bedeutung wirtschaftlicher Kooperation hervor.
- Der Besuch wurde von Präsident Emmanuel Macron als bedeutendes Symbol gewürdigt, bevor Carney nach Großbritannien weiterreiste, um König Charles III. und Premier Keir Starmer zu treffen.