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Kärntner SPÖ-Abg. Köchl für FPÖ-Koalition im Bund

Der Kärntner SPÖ-Nationalratsabgeordnete Klaus Köchl empfiehlt Parteichef Andreas Babler via "Kleine Zeitung" (Freitagsausgabe), "jede Koalition zu machen, in der die ÖVP nicht dabei ist. Denn deren Machtgehabe ist unerträglich. Die ÖVP gehört auf die Oppositionsbank". Er präferiert stattdessen eine Koalition mit der FPÖ bzw. Herbert Kickl. In Kärnten ist Köchl mit der SPÖ-ÖVP-Zusammenarbeit einverstanden. "Das hier sind die Schwarzen, nicht die Türkisen."

Im Bund sieht Köchl das anders: "Jede demokratische Partei ist besser als die ÖVP. Als Bundeskanzler hat Sebastian Kurz ja auch Kickl als Innenminister akzeptiert. Vor denen braucht man keine Angst zu haben." Köchl, langjähriger Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Liebenfels, wird von der Bezirksorganisation nicht mehr für die Nationalratswahl aufgestellt, obwohl er gerne noch eine zweite Periode angehängt hätte.

Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer nahm die Äußerung Köchls zum Anlass für Werbung in eigener Sache: "Wieder einmal hat sich ein SPÖ-Funktionär für eine Koalition mit der Kickl-FPÖ ausgesprochen. Mit diesem Zick-Zack -Kurs wird das nie etwas mit einer sozialdemokratischen Kante gegen den Rechtsextremismus. Für uns Grüne hingegen ist völlig klar: Sicher nicht mit der FPÖ!", betonte Voglauer in einer Aussendung. Daran würden auch keine "nachträglichen Dementi" aus der SP-Bundesgeschäftsstelle etwas ändern.

Als Beleg für Bablers "innerparteiliche Schwäche" wertete wiederum ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker Köchls Aussage: "Mittlerweile wird Andreas Babler quasi im Wochentakt von seinen eigenen Parteifreunden konterkariert." Sowohl der Mitte-Flügel der SPÖ als auch die Proponenten von Blau-Rot kümmere es wenig, welche Linie der SPÖ-Chef auf Bundesebene vorgibt. Babler teile schon längst das Schicksal seiner Vorgängerin und sei nicht mehr Steuermann der SPÖ, sondern lediglich Passagier, findet Stocker.

ribbon Zusammenfassung
  • SPÖ-Abgeordneter Klaus Köchl spricht sich gegen eine Koalition mit der ÖVP aus und empfiehlt eine Zusammenarbeit mit der FPÖ.
  • Köchl kritisiert das Verhalten der ÖVP als 'unerträglich' und meint, sie gehöre auf die Oppositionsbank, während er in Kärnten die SPÖ-ÖVP-Kooperation befürwortet.
  • Trotz seines Wunsches, eine weitere Legislaturperiode im Nationalrat zu dienen, wird Köchl von seiner Partei nicht mehr aufgestellt.