Jüdische Gemeinde Österreichs fürchtet Angriffe auf Menschen
"Die Gewaltbereitschaft, die jetzt gegen Sachgegenstände gerichtet ist, kann schnell auf Menschen umschwenken", warnte etwa Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde in Graz, im "Standard". Auch Oberrabbiner Jaron Engelmayer von der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien sieht Angriffe auf Menschen als möglichen nächsten Schritt.
Stimmung kann jederzeit kippen
Rosen beobachtet eine "Rückentwicklung" für das Leben jüdischer Menschen im Land, wie er der "Kleinen Zeitung" sagte. Die Stimmung könne jeden Moment überschwappen. Viele würden sich durch die zunehmenden Attacken auf israelische Symbole nicht mehr sicher fühlen und exponierte Orte oder die Synagoge meiden. Auch die Grazer Synagoge sei trotz Bewachung "kein Hort der Sicherheit", stellte er gegenüber dem "Standard" fest.
Ein Angriff der israelischen Fahne sei zwar gleichzeitig ein Angriff auf "die freie Welt, deren Werte und einen demokratischen Rechtsstaat", aber nicht mit einem Angriff auf Menschen gleichzusetzen, meinte Engelmayer zum "Kurier" - "Das könnte allerdings ein nächster Schritt sein." Die Gesellschaft müsse sagen: "Bis hier her und nicht weiter."
Zusammenfassung
- Angriffe gegen israelische Fahnen in Wien, Salzburg oder Linz verfolgt die jüdische Gemeinde in Österreich zunehmend besorgt.
- "Die Gewaltbereitschaft, die jetzt gegen Sachgegenstände gerichtet ist, kann schnell auf Menschen umschwenken", warnte etwa Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde in Graz, im heutigen "Standard".
- Rosen beobachtet eine "Rückentwicklung" für das Leben jüdischer Menschen im Land, wie er der "Kleinen Zeitung" sagte.