Josef Votzi: "ÖVP hat Sturz ihres Messias nicht verkraftet"
In einer Pressekonferenz vergangenen Samstag kündigte die ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner ihren Rücktritt an. Zuvor hatte Sachslehner lautstark den von der ÖVP mitbeschlossenen Klimabonus kritisiert - und damit einen Bogen überspannt.
Mehr dazu:
Der Kolumnist und Journalist Josef Votzi sieht in Sachslehners Rücktritt ein Symbol für eine größere Problematik innerhalb der ÖVP. Die Partei befände sich derzeit in einer "Dauerkrise", intern gäbe es massive Unzufriedenheit an dem Kurs unter Kanzler Karl Nehammer. Der Vorstoß von Sachslehner hätte diesen Konflikt sichtbar gemacht.
Nehammer nicht gefährdet
Kritik an Nehammer gäbe es laut Votzi aus unterschiedlichen Teilen der Partei. Der Impuls für die Klimabonus-Debatte kam schon vor Sachslehner aus Tirol. Konkret gefährdet sei Nehammers Kanzlerschaft dadurch aber nicht, so Votzi: "Niemand reißt sich um diesen Job." Die Partei sei immer noch total verunsichert und in einer Zeit der Krisen schwer zu führen. "Die ÖVP hat den Sturz ihres Messias, ihrer Kultfigur Sebastian Kurz bis heute nicht aufgearbeitet oder bewältigt und sich nicht offen damit auseinandergesetzt", resümiert er.
Journalist Josef Votzi schreibt jeden Dienstag seine Kolumne "Am Puls der Politik" bei puls24.at.
Zusammenfassung
- Josef Votzi sieht im Rücktritt von Laura Sachslehner ein Symbol für die Krise innerhalb der ÖVP.
- Innerhalb der ÖVP gäbe es Unzufriedenheit über Nehammers Kurs, seine Kanzlerschaft sei allerdings nicht in Gefahr. "Niemand reißt sich um seinen Job", so Votzi.
- Der Grund für die Krise innerhalb der Partei läge in der fehlenden Aufarbeitung der Kanzlerschaft von Sebastian Kurz.