Votzi: Nicht nur Präsidenten- sondern Testwahl, "wie angefressen die Leute sind"

Für Journalist Josef Votzi wird die Bundespräsidentenwahl spannend. Für Amtsinhaber Van der Bellen könne es bei sechs Mitbewerbern eng im ersten Wahlgang werden. Es sei aber vor allem eine Testwahl, die den Ärger der Leute und die Zukunft der FPÖ zeigen werde.

Die Bundespräsidenten-Wahl werde für Amtsinhaber und Favoriten Alexander Van der Bellen "kein Durchmarsch", ist Journalist Josef Votzi im Newsroom LIVE überzeugt. Bei sechs Mitbewerbern könne es durchaus sein, dass es im ersten Wahlgang für Van der Bellen eng werde und es zu einer Stichwahl kommt.

Bei der Wahl im Oktober handle es sich nur vordergründig um eine Bundespräsidentenwahl. Es sei auch eine "Testwahl". Entschieden werden laut Votzi mehrere Dinge, unter anderem, "wie angefressen die Leute auf die Politik sind". Deshalb sei die niedrige Wahlbeteiligung, also "wie viele überhaupt hingehen" und wie viele einen "Spaßkandidaten" wählen ein wichtiger Faktor.

Verliert FPÖ "Oppositions-Monopol"?

Ebenfalls spannend wird das Wahlergebnis des FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz. Es kandidieren drei weitere "rechte Kandidaten". Die Frage sei, wie viele Stimmen die FPÖ an die anderen beiden verliert und ob sie nach der Wahl noch das "Oppositionsmonopol", das sie bis jetzt hätten, verteidigen können.

Die Wahl sei "eine sehr offene Geschichte".

Italienische Verhältnisse

Blicke man zurück auf die Wahl 2016, seien die Vertreter der ÖVP und SPÖ mit "schmachvollen" Ergebnissen nach Hause gegangen. Trotzdem sei es möglicherweise ein Fehler, dass diesmal die großen Parteien niemanden aufgestellt hätten. Denn es gebe – das werde man aber erst am Wahlabend wissen – viel Platz für "Menschen, die sich als Politiker gerieren". "Wenn jetzt da plötzlich ein Feld aufgeht für den einen oder anderen Kandidaten, ich nenne jetzt den (Tassilo, Anm.) Wallentin oder den Marco Pogo", dann würde man "in Richtung italienischer Verhältnisse" gehen. Das seien "Anti-System-Kandidaten oder Spaßkandidaten".

ribbon Zusammenfassung
  • Für Journalist Josef Votzi wird die Bundespräsidentenwahl spannend.
  • Für Amtsinhaber Van der Bellen könne es bei sechs Mitbewerbern eng im ersten Wahlgang werden.
  • Es sei aber vor allem eine Testwahl, die den Ärger der Leute und die Zukunft der FPÖ zeigen werde.