Johnson: "Werde meinen Job behalten"
Die Fragestunde am Mittwoch wurde von Buhrufen und Zwischenrufen begleitet, immer wieder musste der Parlamentspräsident Lindsay Hoyle für Ruhe sorgen. Ian Blackford, der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei (SNP), verglich Johnson mit dem Schwarzen Ritter aus dem Monty-Python-Film "Ritter der Kokosnuss", der obwohl er im Duell beide Arme und Beine verloren hat, mit den Worten "Das ist doch nur 'ne Fleischwunde!" weiterkämpfen will.
Eine Kabinettsumbildung ist nach den Worten einer Sprecherin Johnsons nicht zu erwarten. Spekulationen, Johnsons aussichtsreichster innerparteilicher Rivale, Ex-Gesundheitsminister Jeremy Hunt, könnte bald zum Finanzminister berufen werden, dementierte sie. Es sei nun wichtig, dass die Partei zusammenstehe und das ambitionierte politische Programm der Regierung umsetze, so die Sprecherin weiter. Hunt hatte die Fragestunde im Parlament und Johnsons Auftritt aufmerksam aus der zweiten Reihe verfolgt.
Auch in den Reihen seines Kabinetts steht der angeschlagene Premier unter Druck. Mehrere Minister forderten öffentlich Steuersenkungen. "Ich würde es befürworten, wenn wir Steuern senken", sagte Gesundheitsminister Sajid Javid am Mittwoch in einem Interview. Auch Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng will "so bald wie möglich" eine Senkung der Steuerlast sehen. Dem "Guardian" zufolge sollen einige der Rebellen, die am Montag gegen Boris Johnson stimmten, bereits Pläne schmieden, gegen die Fraktionsdisziplin zu verstoßen.
Zusammenfassung
- Bei der ersten Fragestunde im britischen Parlament nach dem Misstrauensvotum gegen Premier Boris Johnson hat dieser erneut bekräftigt, im Amt bleiben zu wollen.
- Johnson hatte am Montag ein Misstrauensvotum seiner konservativen Fraktion zwar überstanden, aber eine heftige Rebellion erlebt.
- Dem "Guardian" zufolge sollen einige der Rebellen, die am Montag gegen Boris Johnson stimmten, bereits Pläne schmieden, gegen die Fraktionsdisziplin zu verstoßen.