IW-Chef will mehr Sondervermögen für deutsche Bundeswehr
Er verwies auf die deutschen Verteidigungsausgaben während des Kalten Krieges, als unter Bundeskanzler Willy Brandt 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aufgewendet wurden. Die aktuelle Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels sei zwar für laufende Ausgaben ausreichend, die Ausrüstung der Bundeswehr bleibe jedoch "zu dürftig".
Die Aufstockung des Sonderfonds sei auch finanzierbar, sagte Hüther der Zeitung. "Immerhin betrug die Friedensdividende seit 1990 rund 600 Milliarden Euro." Diese Gelder seien jedoch nicht optimal genutzt worden. "Wir haben die Friedens-Dividende, die uns die Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer brachten, leider nicht in Infrastruktur, Digitalisierung oder Bildung investiert. Wir haben diese Mittel zum Teil genutzt, um die Schulden zu senken. Wir haben sie aber vor allem konsumiert. Das rächt sich nun."
Zusammenfassung
- Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, fordert eine Erhöhung des Sondervermögens für die Bundeswehr von derzeit 100 Milliarden Euro auf 250 bis 300 Milliarden Euro.
- Hüther verweist auf die Verteidigungsausgaben während des Kalten Krieges, die 3,5 Prozent des BIP betrugen, und kritisiert, dass die aktuellen zwei Prozent des BIP nicht für eine ausreichende Ausrüstung der Bundeswehr ausreichen.
- Er argumentiert, dass die Aufstockung des Sonderfonds finanzierbar sei, da die Friedensdividende seit 1990 rund 600 Milliarden Euro betrug, die jedoch nicht optimal genutzt wurden.