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Israel griff Hisbollah-Stützpunkt im Libanon an

Bei einem israelischen Luftangriff auf die Umgebung der libanesischen Großstadt Baalbek sind drei Menschen verletzt worden. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, trafen fünf Raketen der israelischen Luftwaffe in der Nacht auf Sonntag ein zweistöckiges Gebäude in al-Osseira am Stadtrand von Baalbek im Osten des Libanon. Die Stadt gilt als Hochburg der mit der Hamas verbündeten islamistischen Hisbollah-Miliz.

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehr als 60 Katjuscha-Raketen auf eine israelische Raketen-und Artilleriebasis in Yoav und die Kaila-Kaserne abgefeuert. Dies sei eine Antwort auf die israelische "Bombardierung eines Ortes in der Stadt Baalbek".

Das von der israelischen Luftwaffe getroffene Gebäude wurde von der Hisbollah genutzt, war jedoch seit einiger Zeit verlassen. Bei den drei Verletzten handelt es sich nach Informationen des AFP-Korrespondenten um Bewohner umliegender Gebäude. Auch der Gouverneur der Region Baalbek, Baschir Chodr, bezifferte die Anzahl der Verletzten auf drei. Die Hisbollah hatte zuvor am Samstag nach eigenen Angaben mehrere israelische Militärstellungen angegriffen.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober gibt es auch fast täglich Schusswechsel zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern an der Grenze zwischen Israel und dem nördlichen Nachbarn Libanon.

Im Februar flog Israel dann erstmals seit Beginn des Gazakriegs Angriffe gegen Hisbollah-Ziele in der Region Baalbek, die rund hundert Kilometer nördlich der Grenze zwischen Israel und dem Libanon entfernt liegt. Die israelischen Angriffe in der Nacht auf Sonntag waren nun die dritten in dieser Region seit Beginn des Gazakriegs.

Die mit der Hamas verbündete Hisbollah hat wiederholt erklärt, dass sie ihre Angriffe gegen Israel erst einstellen werde, wenn es eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant betonte im Februar, dass eine mögliche Waffenruhe mit der Hamas nichts am Ziel Israels ändern würde, die Hisbollah mit Gewalt oder mit diplomatischen Mitteln aus dem Süden des Libanon zu drängen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 als Geiseln verschleppt wurden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.100 Menschen getötet.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Hisbollah-Stützpunkt in Baalbek, Libanon, wurden drei Zivilisten verletzt.
  • Als Vergeltung feuerte die Hisbollah über 60 Katjuscha-Raketen auf israelische Militärstellungen.
  • Seit dem Gazakrieg am 7. Oktober gibt es fast täglich Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah.