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Innenministerium kämpft mit Posten-Beschwerden

Das Innenministerium ist jenes Ressort, in dem sich unterlegene Posten-Bewerber mit Abstand am häufigsten beschwert haben. Laut "profil"-Recherchen sahen sich 175 Bewerber für öffentliche Jobs in den Jahren 2006 bis 2023 aufgrund ihrer Weltanschauung am beruflichen Aufstieg behindert und wandten sich an die Bundesgleichbehandlungskommission. 70 Prozent der Fälle - in Summe 124 - entfallen auf das Innenministerium.

Dort begründet man diese hohen Zahlen mit der Größe des Ressorts und den vielen Hierarchie-Ebenen. Nur bei einem Bruchteil der Postenbesetzungen habe es Beschwerden gegeben, hieß es zur APA.

Bei 65 Polizeibeamten stellte die Gleichbehandlungskommission laut "profil" eine Diskriminierung fest, weil sie das falsche oder gar kein Parteibuch hatten. In zehn weiteren Fällen konnte eine solche Benachteiligung nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Somit wurde in mehr als jedem zweiten Fall der Beschwerde stattgegeben. Den unterlegenen Kandidaten wurde zwischen 2011 und 2023 eine halbe Million Euro an Entschädigungszahlungen zugesprochen.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Zeitraum von 2006 bis 2023 beschwerten sich 175 Bewerber für öffentliche Jobs wegen Benachteiligung aufgrund ihrer Weltanschauung, 124 davon im Innenministerium.
  • Die Bundesgleichbehandlungskommission stellte bei 65 Polizeibeamten Diskriminierung fest, weitere 10 Fälle sind unklar.
  • Unterlegene Kandidaten erhielten zwischen 2011 und 2023 insgesamt eine halbe Million Euro als Entschädigung.